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In der auslaufenden Wahlperiode beläuft sich der Frauenanteil unter den österreichischen Abgeordneten auf knapp 32 Prozent.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien - Im Europaparlament sind unter den 19 österreichischen Abgeordneten derzeit sechs Frauen vertreten. Nach dem 25. Mai dürfte sich der Frauenanteil etwas erhöhen, gibt es künftig doch nur noch 18 Sitze im EU-Parlament. Von den Listenersten sind drei weiblich.

Eine Frau mehr wird es so gut wie sicher unter den ÖVP-VertreterInnen geben. Bisher verfügt die Volkspartei über sechs Mandate, prognostiziert werden ihr fünf. Neben der derzeitigen Europaparlamentarierin Elisabeth Köstinger sollte auch Listenvierte Claudia Schmidt aus Salzburg MEP werden. Für Ex-Justizministerin Beatrix Karl aus der Steiermark hingegen dürfte es vom sechsten Listenplatz aus nicht reichen.

Drei Frauen am ersten Listenplatz

Hält die SPÖ ihre fünf Mandate bei der Wahl, zählt sie weiterhin zwei Frauen in ihrer Fraktion. Keine Veränderung gibt es bei den Namen, handelt es sich doch um Evelyn Regner und Karin Kadenbach, beide seit 2009 im Europaparlament. Kommen die Roten nur auf vier Mandate, trifft es einen Mann: Josef Weidenholzer muss sein Mandat dann abgeben.

Die Grünen, NEOS und das BZÖ schicken Frauen auf dem ersten Listenplatz ins Rennen. Realistisch ist der Einzug von Angelika Werthmann (bisher Liste Martin) für die Orangen allerdings nicht. Der sichere Einzug mit zwei bis drei Sitzen wird den NEOS prognostiziert.

Dies brächte zwar eine Frau, die Spitzenkandidatin Angelika Mlinar (danach stehen zwei Männer auf der Liste), ins EU-Parlament. Der Wermutstropfen daran: Im österreichischen Nationalrat sitzt nach Mlinars Umzug nach Brüssel bzw. Straßburg nur noch eine Frau in der pink-farbigen Fraktion.

100 Prozent bei den Grünen

Zwei Frauen und damit 100 Prozent Frauenanteil haben derzeit die Grünen. Kommt die Ökopartei wieder auf zwei Mandate und gibt es durch die Vorzugsstimmen keine Veränderungen, halbiert sich der Frauenanteil auf die Hälfte, folgt doch Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek auf der Liste Michel Reimon. Ein möglicher dritter Sitz ginge an Monika Vana, die ebenfalls neu ins EU-Parlament einziehen würde.

Nur bei gutem Abschneiden wird die FPÖ eine Frau ins EU-Parlament entsenden. Drei bis vier Mandate werden ihr prognostiziert - und erst auf Platz 4 steht mit der Wiener LAbg. Barbara Kappel eine Kandidatin.

Aktuell 35,8 Prozent Frauenanteil im Europaparlament

In der auslaufenden Wahlperiode beläuft sich der Frauenanteil unter den österreichischen Abgeordneten auf knapp 32 Prozent (sechs von 19). Selbst wenn die Zahl mit sechs Frauen gleich bleibt, würde sich der Anteil aufgrund der dann nur noch 18 Sitze leicht auf genau ein Drittel erhöhen.

Ausgerechnet ein starkes Abschneiden der Freiheitlichen etwa - im Nationalrat die Partei mit dem niedrigsten Frauenanteil - könnte den Frauenanteil unter den österreichischen EU-ParlamentarierInnen auf 39 Prozent erhöhen.

Der Frauenanteil im Europaparlament beträgt in der auslaufenden Wahlperiode 35,8 Prozent, 274 Frauen stehen 491 Männern gegenüber. In den meisten nationalen Parlamenten der EU ist der Anteil niedriger, im Durchschnitt beläuft er sich auf 27 Prozent.

Den größten Frauenanteil mit knapp 50 Prozent hat aktuell die Fraktion der Grünen/Europäische Freie Allianz. Etwas über 40 Prozent sind es auch bei den Sozialdemokraten und der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa. Die Europäische Volkspartei verzeichnet etwas mehr als 30 Prozent Mandatarinnen. (APA, 21.4.2014)