Augen auf

Alle richten momentan ihre Kameralinsen auf sich selbst und verbreiten ihr Antlitz mittels "Selfies" in der Welt. Die deutsche Fotokünstlerin Carolin Thummes interessiert das nicht - sie fotografiert lieber ihr Gegenüber. Zu sehen ist das in der Ausstellung "Blickkontakt" in der Galerie Lukas Feichtner. Im Rahmen des Vienna Gallery Weekend lesen zudem die SchauspielerInnen Maria Happel und Dirk Nocker Texte und "Silbenspiele“ von Carolin Thummes.

Zeit: bis 31. Mai 2014

Lesung am 17. Mai, 14.00 Uhr

Ort: Galerie Lukas Feichtner, Seilerstätte 19, 1010 Wien

Foto: Carolin Thummes/feichtnergallery.com

Schamlose Show

Zum dritten Mal finden heuer die "Festwochen schamloser Kultur" statt und präsentieren in Wien queere Comedy und nationale wie internationale Künstlerinnen und Künstler. Im Porgramm finden sich unter anderen der amerikanische Transgender Stand-up-Comedian Ian Harvie, der in dem sehr persönlichen Programm "Superhero“ die Geschichte seiner Geschlechtsumwandlung erzählt, oder Georgette Dee, die zusammen mit Terry Truck ihr neues Programm "Der Seemann & der
Prinz“ erstmals in Österreich zeigt.

Zeit: 23. April bis 10. Mai 2014

Ort: Stadtsaal, Mariahilfer Straße 81, 1060 Wien

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Foto: Anna Schwarz

Donaufestival

Das Donaufestival öffnet am 25. April wieder seine Pforten. Mit dabei sind auch heuer wieder feministische Größen: Die Sex-Gelehrte und Performance-Künstlerin Annie Sprinkle wird in Krems gemeinsam mit ihrer Partnerin Beth Stephens eine ihrer bereits weltweit aufgeführten Kunsthochzeiten (am 1. Mai) abhalten. Niemand geringerer als Mutter Erde wird bei dem dreistündigen Happening geehelicht. Am selben Abend kann das bei Sprinkle und Stephens erlebte unter der Ägide von Peaches auf der Tanzfläche verarbeitet werden.

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Zeit: 25. 4. bis 3.5.2014

Foto: Annie Sprinkle & Beth Stephens Marry the Soil--A Dirty Ecosexual Wedding - 1.5. beim donaufestival 2014

Einkochen und Folkloristik

Ende April startet im brut der Themenschwerpunkt Village People, der mit der unzulässigen Vermutung aufräumen will, dass Theater und Performance rein urbane Phänomene seien. Auf dem Programm stehen Volkskultur, Folkloristik und Volkstänze als gemeinschaftsstiftende Praxis. Die Rabtaldirndln zeigen ihr Stück "Einkochen" und veranstalten am 1. Mai einen Spaziergang mit Picknick im Prater. Der österreichische Bauernbursch und Performancekünstler Simon Mayer lädt zu einer humorvollen Identitätssuche im Spannungsfeld von Stadt und Land und Doris Uhlich zeigt ein Miniaturstück über Volkstänze.

Zeit: 25. April bis 15. Juni

Ort: brut, Karlsplatz 5, 1010 Wien

Foto: brut otto saxinger

Das Verschwinden der Figur

Neue Arbeiten der 1968 in Budapest geborenen, in New York lebenden Künstlerin Rita Ackermann zeigt die Sammlung Friedrichshof. Im Zyklus "Chalk Board Paintings - Hairwash" beschäftigt sich Ackermann, die für eine sehr stark autobiographische, figurativ-expressive Malerei bekannt ist, mit dem Verschwinden respektive dem Auslöschen der Figur in der Bewegung. Im Film "Meditation on Violence" bearbeitet sie vorgefundenes Bildmaterial zum Thema Gewaltbereitschaft.

Zeit: 27.4. 2014 - 14.9. 2014;
Eröffnung am 26. April 2014, 18-21.00

Ort: Sammlung Friedrichshof, Römerstrasse 7, 2424 Zurndorf, Burgenland

Foto: Rita Ackermann/Hauser&Wirth

Retrospektive zum Hundertsten

Lange Zeit wusste kaum jemand, dass die französische Schriftstellerin Marguerite Duras (1914-1996), bekannt für Werke wie "Der Liebhaber", auch Filme machte. In den 1970er-Jahren schuf sie sogar fast jedes Jahr einen Neuen. Zum 100. Geburtstag widmet ihr das Österreichische Filmmuseum eine Retrospektive, die mehr als 20 ihrer Regie- und Drehbucharbeiten umfasst; darunter unter anderem "Hiroshima, mon amour" (1959), für den sie das Drehbuch verfasste, und "Nathalie Granger" (1972), bei dem sie auch Regie führte.

Zeit: 11. April bis 8. Mai
am 14. April um 19.00 hält Kunsthistorikerin Edith Futscher den Vortrag "Entlang der Bilder: Das geschriebene Kino der Marguerite Duras"

Ort: Augustinerstraße 1, 1010 Wien

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Österreichisches Filmmuseum

Foto: Österreichisches Filmmuseum

Die Würde des Menschen

2014 jährt sich nicht nur der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal, sondern auch der Tod der ersten Friedensnobelpreisträgerin, Bertha von Suttner. Aus diesen Anlässen zeigt das MUSA ein gemeinsames Ausstellungsprojekt der Städte Wien, Sarajevo und Brno. "Der Menschheit Würde…“ fragt nach Indikatoren des menschlichen Würdeverlustes. Neben einem deskriptiven Ausstellungsteil werden verschiedene künstlerische Strategien der Selbstermächtigung vorgestellt.

Zeit: 1. April bis 31. Mai. Eröffnung 31. März, 19.00 Uhr

Ort: MUSA Museum Startgalerie Artothek, Felderstraße 6-8, 1010 Wien

Foto: 2013 Kulturabteilung der Stadt Wien, MUSA

Ausstellung >die andere sicht<

Haben Frauen eine "andere" Sicht auf die Welt - und wenn ja, welche? Sammlerin und Kuratorin Agnes Essl widmet sich in der aktuellen Jubiläumsausstellung des Museum Essl dieser Frage und damit dem Werk von Künstlerinnen aus Österreich. In die Auswahl flossen zum einen Werke aus der Sammlung Essl, zum anderen auch frische Exponate aus den Ateliers von Künstlerinnen aus Österreich.

Zu sehen werden u.a. Arbeiten von Maria Lassnig, Florentina Pakosta, Birgit Jürgenssen, VALIE EXPORT, Eva Schlegel, Johanna Kandl, Brigitte Kowanz, Xenia Hausner, Barbara Szüts, Gudrun Kampl, Elke Krystufek, Andrea Kasamas, Karen Holländer und Bianca Regl sein.

Ausstellungsdauer: 19.3.2014 bis 21.9.2014

Wo: Museum Essl, An der Donau-Au 1, 3400 Klosterneuburg

Link

Essl Museum

Foto: Essl Museum, Johanna Weiss

Nachweis nicht mehr nötig

Barbara Herold präsentiert mit "Große Töchter" im Kosmostheater eine dokumentarisch-satirische Collage über die umstrittene Adaption der Bundeshymne, die seit 2012 bekanntlich geschlechtsneutral ist. Es spielen Maria Fliri und Peter Bocek; zu Wort kommen darin unter anderem Margarete Schütte-Lihotzky, Hedy Lamarr, Bertha Pappenheim, Ute Bock und Cecily Corti.

Die Autorin dazu: "Dass es 2014 nicht mehr darum gehen kann, irgendeinen 'Nachweis' erbringen zu müssen, dass österreichische Frauen es sich verdient haben, als 'große Töchter' bezeichnet zu werden, ist die eigentliche These des Projektes. Wünschenswert ist letztlich, dass eine Debatte wie die um die Änderung der Bundeshymne gar nicht erst hätte stattfinden müssen.“

Zeit: 24. April bis 3. Mai, Mi - Sa, 20.30 Uhr

Ort: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Bettina Frenzel

Geschichte erforschen

Im Landesmuseum Niederösterreich gibt es dieses Jahr einen Frauenschwerpunkt, in dem man sich auch auf Spurensuche begibt. Dabei soll aber nicht das Leben von "Ausnahmefrauen" erkundet werden, sondern das von Arbeiterinnen, Bäuerinnen, Klosterfrauen, Bürgerinnen oder auch auch Adelige. Die Ausstellung "Frauenleben in Niederösterreich" beleuchtet das Leben dieser Frauen in dem Zeitraum zwischen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert hinein. Sie ist erst der Auftakt zahlreicher frauenspezifischer Veranstaltungen im Landesmuseum.

Die Ausstellung läuft von 23.02.–19.10.2014

Ort: Kulturbezirk 5, 3100 Sankt Pölten

Link 

Landesmuseum Niederösterreich

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Landesmuseum NÖ