Frankfurt am Main - Bei der Erfüllung ihrer eigenen Ziele zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen tun sich einem Zeitungsbericht zufolge vor allem deutsche Industriekonzerne schwer. So sei etwa der VW-Konzern seinem vor drei Jahren gesetzten Ziel von 30 Prozent nur geringfügig näher gekommen, der Frauenanteil sei von 8,5 auf 9,8 Prozent gestiegen, so die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Dienstag.

Sie berief sich dabei auf Angaben aus dem sogenannten Statusbericht der Wirtschaft. Bei Heidelberg Cement erhöhte sich der Frauenanteil den Angaben zufolge von 6,8 auf sieben Prozent. Bei Thyssen Krupp sei er von 7,6 auf 7,8 Prozent gestiegen. Beide Unternehmen wollen demnach bis zum Jahr 2020 auf 15 Prozent kommen.

Förderung per Gesetz

In einer gemeinsamen Erklärung zeigen sich die Konzerne laut "FAZ" dennoch zufrieden. "Bei unterschiedlichen Branchenvoraussetzungen ist die Tendenz weiterhin deutlich steigend", hieß es. Der Frauenanteil habe sich seit dem Beginn der Selbstverpflichtung um durchschnittlich 17 Prozent erhöht.

Die Bundesregierung plant eine Förderung von Frauen in Führungspositionen per Gesetz. Unter anderem sollen demnach Aufsichtsräte von börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen ab dem Jahr 2016 zu 30 Prozent mit Frauen besetzt werden müssen. Betroffen wären über hundert Unternehmen. (APA, 10.6.2014)