Madrid - Die meisten SpanierInnen sind einer aktuellen Umfrage zufolge gegen die von der konservativen Regierung geplante Verschärfung des Abtreibungsrechts. Wie die Zeitung "El País" am Wochenende in ihrer Online-Ausgabe berichtete, wollen 60 Prozent der Bevölkerung am jetzt geltenden liberaleren Recht festhalten.

Von den AnhängerInnen der regierenden Volkspartei (PP) sei etwa ein Drittel für die von der sozialistischen Vorgängerregierung 2010 beschlossene Fristenregelung, hieß es. Bisher sind in Spanien - ähnlich wie in vielen anderen Ländern Europas - Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche ohne Angabe von Gründen zugelassen.

Wenige Ausnahmen

Die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy will die Regelung abschaffen und Schwangerschaftsabbrüche im Prinzip für illegal erklären. Ausnahmen sollen nur in Fällen von Vergewaltigung oder bei akuter Gefahr für das Leben der Frau zugelassen sein. Die Pläne stießen auch in Rajoys Partei auf Widerstand.

Die von der Vorgängerregierung 2010 beschlossene Liberalisierung der bis dahin geltenden restriktiven Gesetzgebung von 1985 war in konservativen Kreisen und in der katholischen Kirche auf heftigen Protest gestoßen. In Spanien gibt es pro Jahr rund 110 000 Abtreibungen. (APA, 30.6.2014)