Brüssel - Der designierte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat die 28 Mitgliedstaaten aufgerufen, Frauen für die Topebene der Brüsseler Behörde zu entsenden. Ein Kollegium mit nur zwei oder drei Kommissarinnen sei unglaubwürdig, verlautete am Freitag aus EU-Kreisen. Hauptstädte, die Frauen entsendeten, könnten mit wichtigen Ressorts und Vize-Kommissionschef-Posten belohnt werden.

Der konservative Luxemburger soll am 15. Juli vom Europaparlament in Straßburg gewählt werden. Nötig sind mindestens 376 der insgesamt 751 Stimmen. Er kann nach dem Votum die neue Kommission zusammenstellen. Informelle Gespräche über die Zusammensetzung der neuen Kommission, die von November an amtieren soll, laufen schon seit Monaten.

Jedes Land hat das Recht, einen Kommissar/eine Kommissarin zu entsenden. In Österreich hat sich die Regierung darauf geeinigt, den ÖVP-Politiker Johannes Hahn neuerlich als österreichischen EU-Kommissar zu nominieren. EU-Abgeordnete von ÖVP, SPÖ und Grünen übten darauf hin Kritik am Verfahren zur Bestellung von Hahn und forderten für die Zukunft auch Kandidatinnen für das Amt des EU-Kommissars. (APA, 4.7.2014)