Köln - Nach einem Protest einem "Oben-ohne-Protest" in der Weihnachtsmesse im Kölner Dom hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen eine Femen-Aktivistin erhoben. Der Frau werde Störung der Religionsausübung vorgeworfen, so das Kölner Amtsgerichts am Dienstag. Die Anklageschrift sei ihrer Anwältin zugestellt worden. Sie habe zwei Wochen für eine Stellungnahme. Danach werde über eine Eröffnung des Verfahrens entschieden.

Die Aktivistin der Frauengruppe Femen war während des Weihnachtsgottesdienstes mit Kardinal Joachim Meisner halbnackt auf den Altar gesprungen. Auf ihren Oberkörper waren die Worte "I am God" ("Ich bin Gott") aufgemalt.

Beschuldigte noch nicht 21 Jahre alt

Laut Staatsanwaltschaft muss auch entschieden werden, ob das Erwachsenen- oder das Jugendstrafrecht angewendet wird, da die Beschuldigte zur Tatzeit noch nicht 21 Jahre alt war. Bei Erwachsenen kann eine Störung der Religionsausübung mit einer Geldstrafe oder einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Jugendstrafrecht sieht der Sprecherin zufolge etwa Sozialstunden oder auch die Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage vor. (APA, 9.7.2014)