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Wien - Mit dem Wiedereinzug des Gewerkschafters Walter Schopf entfernt sich die SPÖ ein Stück weiter von ihrem intern angepeilten 40-prozentigen Frauenanteil im Nationalrat. Schopf übernimmt das oberösterreichische Landesmandat der verstorbenen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Der Frauenanteil im gesamten Nationalrat sinkt damit leicht von knapp über auf knapp unter 31 Prozent.

Die SP-Gremien fixieren am Montag neben dem Wechsel von Verkehrsministerin Doris Bures an die Spitze des Nationalrats und der damit nötigen Regierungsumbildung auch das Mandat für den Gewerkschafter Walter Schopf. Er übernimmt das mit Prammers Tod freigewordene Mandat auf der oberösterreichischen Landesliste der SPÖ. Der Frauenanteil im roten Parlamentsklub sinkt damit von rund 35 auf rund 33 Prozent: Von 52 Abgeordneten sind künftig 17 Frauen.

ÖVP: Deutlich unter dem angepeilten Frauenanteil

Noch geringer ist der Frauenanteil mit 28 Prozent beim Koalitionspartner ÖVP, wo nur 13 von 47 Abgeordneten weiblich sind. Auch die Volkspartei liegt damit deutlich unter dem - schon seit 1995 - angepeilten Frauenanteil von einem Drittel. Allerdings wurde die "Mindestquote von einem Drittel für öffentliche Mandate" nur im Parteiprogramm festgeschrieben. Ins Organisationsstatut, wo u.a. auch die Erstellung der Kandidatenlisten geregelt wird, wurde die Quote bis heute nicht übernommen.

Weitgehend Halbe-Halbe machen im Nationalrat derzeit nur die Grünen und das Team Stronach: Im Grünen Parlamentsklub sitzen elf Männern gleich 13 Frauen gegenüber, womit der Frauenanteil bei 54 Prozent liegt. Die Vorgabe des Parteistatuts - "zumindest 50 Prozent Frauen" und "eine Frauenmehrheit ist durchaus zulässig und willkommen" - wird damit erfüllt. Das Team Stronach lehnt Frauenquoten zwar ab, hat mit fünf weiblichen von insgesamt elf Abgeordneten aber auch so einen beachtlichen 45-Prozent-Anteil.

Elf Prozent bei den NEOS

Weit abgeschlagen sind beim Frauenanteil dagegen FPÖ und NEOS: Die Freiheitlichen haben bei insgesamt 40 Abgeordneten nur sieben Frauen im Nationalratsklub - ein Anteil von 18 Prozent. Noch geringer ist der Frauenanteil mit nur elf Prozent bei den NEOS. Dort ist von neun Abgeordneten nur eine einzige weiblich. (APA, 25.8.2014)