Feldkirch – Frauen soll nach der Babypause der Wiedereinstieg ins Berufsleben durch Auszeit-Management besser gelingen. Arbeiterkammer und Arbeitsmarktservice (AMS) präsentierten am Dienstag das neue Beratungsprogramm KarenzAktiv. Finanziell unterstützt wird die Wiedereinstiegshilfe vom Land Vorarlberg. Denn die Sicherung der Beschäftigungsrate von Frauen sei ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Anliegen, sagte Landeshauptmann Markus Wallner (VP).

Durch individuelle Beratung an drei Standorten will man Frauen (und Männern) den Wiedereinstieg nach der Karenz erleichtern. Qualifizierung, arbeits- und sozialrechtliche Aspekte und Organisation der Kinderbetreuung sind Schwerpunkte. Ziel ist, die Frauen bereits vor der konkreten Jobsuche zu erreichen, sagt AMS-Geschäftsführer Anton Strini, um sie gut auf den Wiedereinstieg vorbereiten zu können.

Wie eine Studie der Arbeiterkammer zeigt, bringt lange Karenz Frauen Probleme. Während 70 Prozent der Frauen erst im vierten Lebensjahr des Kindes wieder ins Erwerbsleben einsteigen, kehren 53 Prozent der Väter nach drei Monaten wieder in den Job zurück. Die Karenz verursacht bei Männern keine nennenswerten Gehaltseinbußen nach dem Wiedereinstieg. Bei Frauen sieht die Situation anders aus: Laut AK-Studie verdienen vor der Karenz 45 Prozent der Frauen über 2000 Euro brutto, im vierten Jahr nach der Geburt sind es 17 Prozent. Durch das Auszeit-Management soll die Zahl der Väter in Karenz (zwei Prozent in Vorarlberg) erhöht werden. (jub, derStandard.at, 26.8.2014)