So schön bleibt die Schönheitschirurgiewütige in Fréderic Doazan Film "Supervenus" nicht.

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So schaut die Realität aus: Mit Frauenbrüsten ist die Öffentlichkeit nicht allzu schlecht versorgt. Allerdings nur mit einer Sorte: den als perfekt geltenden Busen. Wie wenig das mit dem Durchschnittsbusen zu tun hat und wie unverhältnismäßig die hohe Anzahl nackter Brüste und deren dennoch einheitliche Form ist, zeigt nun das Projekt Bare Reality. Die Fotografin Laura Dodsworth hat dafür 100 Frauen fotografiert und auch dazu befragt, wie es ihnen mit ihrem Busen geht. Doch die Gespräche, die daraus entstanden, drehten sich oft um weit mehr als um diesen Körperteil. Dodsworth versucht nun via Kickstarter ein Buchprojekt aus den Bildern und Interviews mit den Frauen auf die Beine zu stellen.

Sein Feminismus: Ben Atherton-Zeman ist feministischer Aktivist. Er ist Sprecher der US-amerikanischen "National Organization for Men Against Sexism" und beschäftigt sich – neben anderen Aktivitäten – mit den Zusammenhängen und Parallelen zwischen Homophobie und Sexismus. Doch als er heiraten will, stellen sich ihm einige Fragen, die bisher wohl zum weitaus größeren Teil feministisch gesinnte Frauen gewälzt haben. Im "Ms. Magazine" sind einige dieser Überlegungen nachzulesen. Zum Beispiel: Der ursprüngliche Nutzen einer Ehe, so Atherton-Zeman, bestand in einer Art Besitztransfer: Die Frau wechselte von ihrem bisherigen Besitzer, dem Vater, zum neuen Besitzer, dem Ehemann. Kann und soll man diese Geschichte vergessen? Und wie damit umgehen, dass man sich stets für die Rechte von Lesben und Schwulen eingesetzt hat, nun aber ein – wie noch in manchen US-Bundesstaaten und vielen Ländern – Privileg für Heterosexuelle für sich in Anspruch nehmen will?

Next Challenge: Und Elternschaft kann die nächste feministische Herausforderung sein. Die Autorinnen des Blogs Feministmum werfen einige Fragen auf, die sie für sich zwar geklärt haben. Doch wie (und ob) diese Haltungen dem Nachwuchs vermittelt werden könnten, ist knifflig, wie ein aktueller Beitrag über die zunehmende Neigung des Kindes zeigt, die Welt in Bub und Mädchen einzuteilen.

Schneiden, absaugen, rösten: Der Animationsfilm von Fréderic Doazan, "Supervenus", machte diese Woche über die sozialen Medien die Runde. Der Film beginnt mit gängigen und akzeptierten Schönheitspraktiken und nimmt schließlich über kontroversere - wie Schönheitsoperationen - eine grausige Wendung.

Esther Bellido

Er habe die Extreme aufzeigen wollen, die sich in den herrschenden Schönheitsnormen finden, sagte Doazan in einem Interview mit Arte.

Warum er in die visuelle Auflistung von Schönheitspraktiken auch einen Kaiserschnitt aufgenommen hat, bleibt in dem Interview allerdings unkommentiert. (red, dieStandard.at, 12.9.2014)