Detailansicht aus Mariola Groeners "Situation one and one and one", einem auf einem langen Tisch angeordneten Fluss kleiner Objekte und Skulpturen.

Foto: Kunsthalle Exnergasse

Wien - Der Titel der neuen Ausstellung in der Kunsthalle Exnergasse ist eine ironische Herausforderung: Die Symmetrie des Wassers. Darin schwimmt ein wenig Surrealismus, mit René Magritte als Bademeister am Rand des Referenzbeckens für sieben Künstlerinnen aus Berlin. Katrin Plavcak hat einen Brunnen (Das Wetter) mit einem Schirm in der Mitte gebaut, aus dem Wasser plätschert, und fünf Stoffsäulen aufgehängt, mit dem Titel I feel columny. Dieser feine Humor fließt durch die gesamte Schau, die von den Künstlerinnen selbst kuratiert wurde.

In Letizia Werths Video Bilderflut rieseln Fotos, und bei Ada Van Hoorebaeke kommt Blasensaft zum Einsatz. Batik Production ist eine mit Besucherharn fixierte indigoblaue Stoffkopie ihrer Keramikskulptur The Shop Floor: einer Landschaft aus rosa Fliesen, deren Relief durch Abdrücke menschlicher Körperpartien geformt ist.

Noch konkreter mit dem Körper verbunden sind die choreografischen Videos Twosome #1 und Olympia Carved Torso - A Drama In Five Acts von Kristine Hymøller. Darin bewegen sich Figuren, versehen mit geometrischen Formen. Diese Tänzer erinnern an die Ästhetiken von Bauhaus und Konstruktivismus.

Eine indirekte Achse zum zeitgenössischen Tanz legt Mariola Groener. Die Künstlerin bildet zusammen mit dem Tänzer Günther Wilhelm das bekannte Berliner Label Wilhelm Groener. Hier inszeniert Groener einen Fluss aus skurrilen Objekten und Skulpturen auf einem langen Tisch.

In einer Performance belebte Ulrika Segerberg zur Ausstellungseröffnung ihre Ganzkörpermasken: Unter dem Titel The time it takes to whip an egg bildeten die Tänzerinnen Sonja Schmiedlehner-Riedl und Claudia Hitzenberger mit der Künstlerin eine minimalistisch choreografierte Live-Installation. Insgesamt ist Die Symmetrie des Wassers eine spielerische Schau geworden, deren Witz am Ende doch etwas zu harmlos daherkommt. (Helmut Ploebst, DER STANDARD, 12.9.2014)