Brüssel/Wien - EU-weit dominieren nach wie vor die Männer die Führungsetagen von börsennotierten Unternehmen. So besetzen im Schnitt Frauen lediglich 18,6 Prozent der Sitze in den höchsten Entscheidungsgremien der Konzerne, wie die EU-Kommission am Mittwoch bekanntgab. Österreich liegt dabei mit 11,8 Prozent deutlich unter dem Schnitt.

Mit Lettland, Frankreich, Finnland, Schweden und den Niederlanden erreichen nur fünf EU-Mitglieder einen Anteil von zumindest einem Viertel Frauen in den höchsten Entscheidungsgremien. Spitzenreiter Lettland kratzt dabei mit 31,4 Prozent schon fast am Drittelanteil, wohingegen am anderen Ende Malta mit 2,7 Prozent abgeschlagen hinter Tschechien (6,7 Prozent) liegt.

Frauenanteil

Die im April als bis dato letztem Zeitpunkt erhobenen 18,6 Prozent Frauenanteil entsprechen immerhin einem Anstieg um 0,8 Prozentpunkte seit Oktober 2013 (17,8 Prozent). Und im Vergleich zu Oktober 2010 fällt der Anstieg mit 6,7 Prozentpunkten deutlich aus.

So ist im Zeitraum zwischen Oktober 2010 und April 2014 der Frauenanteil in der Mehrzahl von 23 der 28 Mitgliedsländer gestiegen. Österreich kann hier ein Plus von 3,1 Prozentpunkten verbuchen - liegt damit aber weit hinter den Spitzenreitern Frankreich (plus 18,1 Prozentpunkte), Italien (plus 14,1 Prozentpunkte) und Slowenien (plus 13,5 Prozentpunkte). 15 Länder verzeichneten demnach höhere Zuwächse als Österreich.

Blickt man an die absolute Spitze, wird die Luft für Frauen noch dünner: Lediglich 3,3 Prozent beträgt der weibliche Anteil im Vorstand bei den börsennotierten Unternehmen Europas. Zwar gab es gegenüber Oktober 2013 ein Plus von 0,5 Prozentpunkten - damit wurde allerdings lediglich der Wert von Oktober 2011 erreicht. (APA, 24.9.2014)