Die Fassade der Rosa Lila Villa wurde am Samstag mit Morddrohungen beschmiert.

Foto: Rosa Lila Villa

Am Sonntag wurde zu einer Kundgebung aufgerufen.

Foto: Rosa Lila Villa

Die Rosa Lila Villa und der Verein zur Integration und Förderung von homosexuellen MigrantInnen haben am Sonntag zur spontanen Kundgebung aufgerufen. Anlass waren Mordaufrufe, mit denen in den Morgenstunden des 27. September die Fassade der Rosa Lila Villa, des Lesben-, Schwulen- und Trans*hauses in Wien, beschmiert worden war. "Töte Schwule" war auf Deutsch und Serbisch auf die Hauswand gesprayt worden. "Es ist bedenklich, dass in einer Stadt wie Wien Beschmierungen und Drohungen an Hausfassaden wieder möglich werden. Wehret den Anfängen!", so die Aktivistin Marty Huber bei der Demonstration.

Bei der Kundgebung wollten die AktivistInnen auch Solidarität mit der Belgrade Pride demonstrieren, die am Sonntag erstmals seit 2010 wieder stattfinden konnte – allerdings nur unter massivem Polizeischutz, mit dem die Parade gesichert werden musste.

Zunehmende Bedrohungen

Die BetreiberInnen der Rosa Lila Villa berichten auf ihrer Facebook-Seite davon, dass auch in Wien die Bedrohungen zunehmen. "In der Community wurden zuletzt vermehrt Übergriffe von rechtsgerichteten Gruppierungen beobachtet." So hätte es etwa in der Nacht von Freitag auf Samstag im Lokal der Rosa Lila Villa, dem Café Willendorf, sexistische und lesbenfeindliche Belästigungen gegeben. Außerdem sei das queere Lokal Marea Alta, ebenfalls in Wien, "von 'Identitären' überfallen worden", worauf es "zu einem einem Handgemenge" gekommen sei.

Weiters heißt es auf der Facebook-Seite der Rosa Lila Villa, dass es Spendenangebote gegeben hätte, um die Fassade neu zu übermalen. "Wir wollen aber nicht einfach nur an der Oberfläche des Problems kratzen, sondern bitten euch, mit einer Spende Wohnraum für LGBTIQ-Flüchtlinge zu unterstützen." (red, dieStandard.at, 29.9.2014)