Hannover - Das zweite Theatertreffen "Arabischer Frühling" in Hannover stellt den Aufbruch der Frauen im Nahen Osten in den Mittelpunkt. Die ausgewählten Stücke sollten die Rolle der Frauen in den arabischen Gesellschaften thematisieren, kündigten die Veranstalter an. Ab morgen, Montag, stehen bis 11. Oktober beispielsweise Produktionen aus Ägypten, dem Libanon und dem Irak auf dem Spielplan.
"Das Theatertreffen ist aktuell wie nie zuvor", sagte Festivalleiter Fettah Diouri. In einer Zeit, in der Frauen wie Vieh auf dem Markt für 300 Dollar verkauft würden, "öffnen wir unsere Bühnen für diese Frauen, damit sie uns Antworten geben auf die Fragen, was eine Araberin ausmacht, wie sie sich fühlt und was in ihr vorgeht". Das Festival wolle auch der Frage nachgehen, was aus dem Arabischen Frühling geworden sei. Dieser begann 2010 mit der sogenannten "Jasmin-Revolution" in Tunesien.
"Wir suchen den Diskurs mit Publikum und Theatermacherinnen", betonte Diouri. Mit "Nacht des Südens" eröffnet am Montag ein ägyptischer Beitrag das Festival - mehrere Geschichten sind durch das gemeinsame Thema der Bedrängnis der Frauen im ägyptischen Süden verbunden. Auch ein deutscher Beitrag ist Teil des Festivals. Die Theaterwerkstatt Hannover zeigt das Stück "Die Vagina-Monologe" von Eve Ensler. (APA, 6.10.2014)