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Die Täter lasten den unverschleierten Opfern an, sie hätten ihre "Ehre" oder die der Familie durch "unanständiges" Verhalten "beschmutzt".

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Teheran - In der iranischen Stadt Isfahan wurden auf mehrere mutmaßlich unverschleierte Frauen Säureattacken verübt. Der stellvertretende Polizeichef Hossein Ashtari bestätigte am Sonntag laut der iranischen Nachrichtenagentur IRNA vier derartige Angriffe.

Mehrere Tatverdächtige seien festgenommen worden, die Ermittlungen dauerten an. Gerüchte, wonach die Opfer sich nicht an die islamische Kleiderordnung zur Verschleierung gehalten haben sollen, wollte er nicht bestätigen.

"Auf schlimmstmögliche Weise"

Ein ranghoher Geistlicher in Isfahan, Hojatoleslam Mohammad Taghi Rahbar, verurteilte die Taten. Weder das Gesetz noch das islamische Scharia-Recht würden derartige Angriffe erlauben, sagte er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur ISNA. Auch wenn eine Frau "auf schlimmstmögliche Weise" auf die Straße gehe, seien solche Taten nicht zu rechtfertigen, betonte er.

Ein derzeit im Parlament diskutiertes Gesetzesvorhaben sieht vor, Bürgerinnen und Bürger darin zu unterstützen, ihre Mitmenschen mündlich zur Einhaltung islamischer Werte zu ermutigen. Aktives eigenmächtiges Handeln zur Umsetzung soll aber untersagt sein.

"Unanständiges Verhalten"

Säureattacken kommen im Iran immer wieder vor. In den vergangenen Jahren haben sich derartige Gewaltakte vor allem in Pakistan, Afghanistan und Indien gehäuft. Die Täter lasten den Opfern an, sie hätten ihre "Ehre" oder die der Familie durch "unanständiges" Verhalten "beschmutzt". (APA/red, dieStandard.at, 20.10.2014)