Am Samstagabend wurden im Wiener Rabenhoftheater die diesjährigen Gewinner der Big-Brother-Awards bekanntgegeben. Ob sich die Preisträger über ihre Trophäe freuen, ist zweifelhaft, handelt es sich doch um einen Negativpreis, mit dem auf besonders heftige Verstöße gegen Datenschutz hingewiesen wird. Die heurigen Preisträger im Detail:

Politik: Ecall - Siim Kallas und Neelie Kroes

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Verkehrskommissar Siim Kallas (links) und Digitalkommissarin Neelie Kroes (rechts) wurden geehrt, Energiekommissar Günther Oettinger entkam vorerst.
Foto: EPA/Warnand

Im Bereich Politik ging der Preis an die ehemaligen Kommissare Siim Kallas und Neelie Kroes. Ihnen wird angekreidet, mit dem automatischen Notrufsystem Ecall der Überwachung Vorschub geleistet zu haben: Ab 2015 müssen Kfz-Hersteller einen Chip in Neuwagen einbauen, der den aktuellen Standort des Autos weitergeben kann.

Behörden: Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek

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Der Bifie-Skandal und zweifelhafte Studien bescherten Bildungsministerin Heinisch-Hosek eine Auszeichnung.
Foto: APA/Schlager

Dass bei einem Mathematik-Standardtest Schüler nach der Anzahl der Bücher, die ihre Eltern besitzen, gefragt werden, erschien nicht nur der Big-Brother-Award-Jury dubios. Dazu gesellte sich das Bifie-Datenleck - Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) scheint den anderen Nominierten wenig Chancen gelassen zu haben.

Globaler Datenhunger: Facebook

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Facebook-Managerin Sheryl Sandberg entschuldigte sich halbherzig für ein Psycho-Experiment mit Nutzern.
Foto: APA/EPA/Sharma

Für große Aufregung sorgte die Nachricht, dass das soziale Netzwerk Facebook ohne Vorwarnung Psycho-Experimente mit seinen Mitgliedern durchführte. Die datenhungrige Plattform räumte anschließend ein, "schlecht kommuniziert" zu haben.

Business und Finanzen: Universität Salzburg

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Die Universität Salzburg zwingt ihre Studenten zur Nutzung von Google-Diensten.
Foto: DPA/Hugelist