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TV-Moderator Karl Stefanovic.

Foto: APA/EPA/DAN HIMBRECHTS

Frauen und Männer werden mit zweierlei Maß gemessen. Zu dieser fundierten Erkenntnis gelangte der TV-Moderator Karl Stefanovic. Stefanovic ist in der "Today"-Show des australischen Senders "Nine Network" zu sehen. Ein ganzes Jahr lang trug er bei jeder einzelnen Show ein und den selben Anzug, wie die "The Sydney Morning Herald" berichtete. Auch die Krawatte und das Hemd wechselte er ein Jahr lang nicht. Nachdem der Moderator nach einem Monat merkte, dass sein immer gleicher Aufzug niemandem auffiel, beschloss er, weiterhin so aufzutreten.

Nur inhaltlicher Kritik ausgesetzt

Völlig unbemerkt, wie sich rausstellte. Auf die Idee zu dem Experiment sei er im vergangenen Jahr gekommen, als seine Co-Moderatorin Lisa Wilkinson darüber berichtete, wie ZuschauerInnen ihre Arbeit oft auf ihr Äußeres reduzierten. "Wer zum Teufel ist Lisas Designer" habe in einem E-Mail gestanden.

Im Gegensatz dazu sieht sich Stefanovic vorwiegend inhaltlicher Kritik ausgesetzt, etwa für ein Interview oder "meinen fürchterlichen Sinn für Humor." Letztlich ginge es immer um seine berufliche Leistung. Frauen würden aber schon für den Sitz ihrer Haare in den Fokus geraten.

Zustimmung erhielt er von zahlreichen Feministinnen. Sie lobten Stefanovic dafür, dass er diese Formen von Sexismus einer größeren Öffentlichkeit zu Gehör gebracht habe. (red, dieStandard.at, 18.11.2014)