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Ziege statt Zeug: Die Caritas bietet unter dem Motto "Schenken mit Sinn" Geschenke an, die notleidenden Menschen im In- und Ausland zugute kommen. Um 30,- Euro kann eine Ziege gekauft werden.

Foto: reuters/naymushin

Als Kind erwartete man die Bescherung voller Spannung. Das Geschenkpapier wurde schonungslos zerfetzt und das neue Spielzeug tagelang wie eine Trophäe präsentiert. Als Erwachsener betrachtet man die Sache schon nüchterner: Wieder ein paar Socken, das zehnte Parfum und ein Buch, das schon im Sommerurlaub gelesen wurde. Alles bereits da gewesen und wenig persönlich. Auch der größte Weihnachtskonsum-Befürworter wird sich hier eingestehen müssen, dass es auch anders geht.

Miteinander Zeit verbringen

Eine Möglichkeit den weihnachtlichen Geschenkeberg zu umgehen, sind immaterielle Geschenke. Laut einer Umfrage der GfK Austria wünscht sich immerhin jeder Vierte nichts Materielles zu Weihnachten. Jemandem Zeit schenken ist hier wohl das nächstliegende Beispiel. Man verschenkt damit etwas, das im Alltag häufig immer rarer wird. Ein winterlicher Spaziergang mit Mama, ein geselliger Kochabend mit dem Onkel oder den Kleiderschrank der besten Freundin ausmisten, sind Geschenke, die allen Freude machen.

Weihnachtskonsum adé!

"Die Geschenke werden wertvoller, nicht nur weil gemeinsame Zeit mehr aus der Zeit macht, sondern weil man etwas verschenkt, was immer knapper wird (obwohl wir immer älter werden etc.)" beschreibt der Zeitforscher Dietrich Henckel das Konzept, Zeit zu verschenken. Er ist einer der Unterstützer der Website "Zeit statt Zeug", die liebevoll Ideen zum Zeit verschenken aufbereitet hat. Hier kann man die verschiedensten Vorschläge durchstöbern, eine virtuelle Geschenkkarte gestalten und auch selbst eine Wunschliste erstellen.

Die Seite zielt aber nicht nur auf den sozialen Aspekt des Zeit-Schenkens ab, sondern will vor allem auf die Problematik eines übertriebenen Konsumverhaltens aufmerksam machen. Vieles wird gekauft, ohne dass es wirklich gebraucht wird. Lebensmittel landen im Müll und Kleidung bleibt ungetragen. Ein Zustand der sich zu Weihnachten noch verschärft. Es ist folglich an der Zeit, in Zeit zu investieren. Ein Konzept, das "The Story of Stuff Project" aufgreift und neben einem Kurzfilm auf der Webseite nun auch Bilder von Usern sammelt, die sich bewusst gegen das Einkaufen und für eine andere Aktivität entschieden haben.

storyofstuffproject

Einfach mal eine Ziege verschenken

Bei immateriellen Geschenken schwingt oft die Intention mit, etwas Gutes für sein Umfeld und auch die Gesellschaft zu tun. Eine interessante Idee für ein gemeinnütziges Weihnachtsgeschenk bietet "Schenken mit Sinn" der Caritas. Hier können Ziegen, Schultaschen oder Schlafsäcke erstanden werden. Der Beschenkte bekommt eine Karte, die erläutert, dass die süße Ziege nicht bald in seinem Garten stehen, sondern Frauen in Burundi die Möglichkeit geben wird, in der Landwirtschaft aktiv zu sein und ein eigenes Einkommen zu erwerben. Mit ein paar Klicks kann man im Webshop der Caritas Dinge auswählen, die armutsbetroffene Menschen im In- und Ausland dringend benötigen.

Zeit für sich selbst

Manchmal braucht es nur einen kleinen Schubs von außen, um sich Zeit für sich selbst zu gönnen. Kleine Zettel, vielleicht auch in Form eines Adventskalenders, mit Vorschlägen für entspannende Aktivitäten können den Beschenkten den Tag versüßen. Hat man selber nicht genug Ideen für eine kleine Auszeit, kann auf das Kartenset von Arbeitspsychologin Daniela Reiter zurück gegriffen werden. Auf 31 Karten befinden sich Selbstcoaching-Übungen für 15 Minuten Entspannung jeden Tag.

Foto: Daniela Reiter

Rätselspaß im Team

Manchmal braucht es etwas mehr Spannung als ein gemeinschaftliches Kochen oder Spazierengehen. Für alle Rätselfans, die eine Herausforderung suchen, ist das Spiel "Exit the Room" genau das richtige. Bis zu fünf Personen werden gemeinsam in einen Raum gesperrt, müssen Rätsel lösen und Schlösser knacken, um sich innerhalb von 60 Minuten aus der Gefangenschaft zu befreien. Das sogenannte "Real Escape Game" kann man in Wien und in Graz spielen, und einfach als Gutschein verschenken.

Besondere Erinnerungen aufschreiben lassen

Aus einer immateriellen Erinnerung wird eine materielle Geschenkidee: Schöne Geschichten gibt es immer zu erzählen, nur fällt es nicht jedem leicht, diese zu Papier zu bringen. Melanie Mandl ist Ghostwriterin für Lebenserinnerungen. Ihr kann man entweder seine eigene Biografie erzählen, oder aber auch Erinnerungen an Freunde oder Familie, die sie dann niederschreibt. Handgebunden, als Datei oder als gedrucktes Buch kann die Geschichte dann verschenkt werden. Bis zum 18. Dezember kann man bei ihr noch einen Buchgutschein bestellen, damit dieser pünktlich unter dem Baum liegt. (Britta Breuers, derStandard.at, 17.12.2014)