Wien - Im Bildungsministerium verteidigt man die Verwendung gendergerechter Sprache in Schulbüchern. Der Bundesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen spricht sich gegen Schulbücher mit geschlechterneutralen Formulierungen aus.

"Es werden jene Schulbücher genehmigt, die die Genderaspekte ausreichend beachten", so das Ministerium gegenüber der APA. "Das beinhaltet auch eine geschlechtergerechte Sprache, da sowohl Mädchen als auch Buben sich angesprochen fühlen sollen. Gendergerechte Sprache und Lesbarkeit schließen einander nicht aus."

Das Ministerium für Bildung und Frauen setze sich für "eine sprachliche Gleichbehandlung von Mädchen/Buben bzw. Frauen/Männer in allen gesellschaftlichen Bereichen ein. Das gilt natürlich auch für die Schulen und den Unterricht." Insgesamt sei es "ein großes Anliegen, dass SchülerInnen von Beginn an die Potenziale einer geschlechtergerechten und diskriminierungsfreien Gesellschaft näher gebracht werden und sie Vielfalt als Chance begreifen."

Stopp dem "Genderwahn"

Über den Einfluss der gendergerechten Formulierung auf die Notengebung, etwa bei der bei der neuen Matura, entscheiden die Lehrkräfte. "Bei der vorwissenschaftlichen Arbeit liegt es im Ermessen der Lehrerin/des Lehrer, jedoch soll grundsätzlich im Unterricht geschlechtergerecht formuliert werden."

Das Team Stronach fordert in einer Aussendung einen Stopp des "Genderwahnsinns": So habe auch der Präsident des Bundesverbandes der Elternvereine darauf hingewiesen, dass kein anderes deutschsprachiges Land solche Experimente wage - "auch nicht die von Heinisch-Hosek kürzlich besuchten Niederlande", so Team Stronach-Bildungssprecher Robert Lugar. (APA, 12.1.2015)