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UN-Generalsekretär Ban Ki-moon startete im Oktober eine Kampagne gegen FGM (Female Genital Mutilation).

Foto: ap/Ben Curtis

Arusha - Nach dreimonatiger Flucht vor der drohenden Genitalverstümmelung sind hunderte Schülerinnen in Tansania am Montag zu ihren Familien zurückgekehrt. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens hatten insgesamt rund 800 Mädchen im schulfähigen Alter in Frauenhäusern von Hilfsorganisationen und Kirchen Schutz gesucht.

Traditionellerweise werden die Eingriffe zwischen Oktober und Dezember vorgenommen. Einige der Schutz-Unterkünfte standen demnach unter Polizeischutz. Beschneidungen der weiblichen Geschlechtsorgane sind in Tansania seit 1998 verboten, es drohen langjährige Haftstrafen. Dennoch werden sie regelmäßig heimlich vorgenommen, vor allem in den nördlichen und zentralen Gebieten des ostafrikanischen Lands.

Kampagne gegen Genitalverstümmelung

Die Genitalverstümmelung bereitet den Frauen nicht nur furchtbare Schmerzen im Alltag, sondern kann auch Unfruchtbarkeit, Inkontinenz und tödliche Infektionskrankheiten verursachen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben derzeit mehr als 125 Millionen Frauen und Mädchen in 29 afrikanischen und arabischen Ländern, die Opfer dieser Praxis geworden sind. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte Ende Oktober eine weltweite Kampagne zur Beendigung der Beschneidungen bei Frauen und Mädchen binnen einer Generation ins Leben gerufen. (APA/AFP, 13.1.2015)