Brüssel - Die EU-Kommission hat zum Internationalen Tag der Genitalverstümmelung bei Frauen eine weltweite Ächtung dieser Barbarei gefordert. Schätzungen zufolge seien 125 Millionen Frauen und Mädchen weltweit Opfer solcher barbarischen Praktiken, davon allein 500.000 in der EU.

Lebenslangen Auswirkungen

In einer gemeinsamen Erklärung zum internationalen Tag gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar verurteilten EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, Justizkommissarin Vera Jourova und der Kommissar für internationale Zusammenarbeit, Neven Mimica, am Freitag diesen "Verstoß gegen elementare Menschen- und Kinderrechte". Durch Genitalverstümmelungen komme es nicht nur zu lebenslangen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlergehen, diese menschenverachtende Praxis könne auch zum Tod führen.

Keine Rechtfertigung

Weder Sitte noch Tradition, Kultur, Privatsphäre oder Religion oder "gar die sogenannte Ehre dürfen als Rechtfertigung irgendeiner Form von Gewalt gegen Frauen und Mädchen dienen oder von Staaten als Vorwand genutzt werden, sich ihren Verpflichtungen zur Verhinderung und Eliminierung jeglicher Gewalt gegen Frauen und zur Verfolgung der Täter zu entziehen". (APA, 6.2.2015)