Für die Installation "Passage" spannte die Künstlerin Jeongmoon Choi weiße Fäden durch den Raum, die per Schwarzlicht zum Leuchten gebracht werden.

Foto: Jeongmoon Choi

Wien - Lichtstreifen tasten die Wände und halbtransparente, im Raum verteilte Stoffbahnen ab. Inmitten dieses Lichtspiels fühlt man sich ein bisschen wie in einem Scanner. Die Installation Between von Tim Roßberg ist Teil der Ausstellung Random Thoughts of a Daily Light im Kunstverein das weisse haus.

Dazu fiept, bratzelt und klickt es in den ehemaligen Räumlichkeiten des Finanzamts in der Kriehubergasse in Wien-Margarethen, wo der nomadische Kunstraum derzeit gerade noch Station macht. Auch dort, wo es in der Ausstellung eigentlich still sein könnte, geistern elektronische Sounds herum. Zwischendurch dringen Fetzen des Star Wars-Soundtracks ans Ohr. Sie stammen aus einer Installation von Viktoria Schmid, die "Laserschwerter" in einen vernebelten Raum projiziert.

Man mag sich wundern: Dafür, dass man sich in einer Schau zum Thema Licht befindet, gibt es in Random Thoughts of a Daily Light erstaunlich viel Sound. Der Sehsinn wird hier nicht alleingelassen. Leider auch dort nicht, wo er Ruhe brauchen könnte.

Störend wird das Soundmischmasch dann etwa auch bei der leisen Installation Phoebus von Christine Schörkhuber und Veronika Mayer: Die Künstlerinnen setzen auf filigrane Klänge aus im Inneren von Glühbirnen angebrachten Minilautsprechern. Durch das Glas hört man etwa den Knall, der entsteht, wenn Glühfäden zerreißen. Allein: Worauf man wohl auch nicht käme, wenn die Soundarbeit gut hörbar wäre, ist ihr politischer Bezug: Es geht um das Phoebuskartell, also jene Abmachung unter Glühbirnenherstellern von 1924, die die Lebensdauer der Leuchtkörper zugunsten höheren Absatzes verkürzte.

Die Beipacktexte zur Kunst sind überhaupt mit Vorsicht zu genießen. So manche schöne Arbeit bringt sich mit Verschwurbeltheit fast um ihren Reiz.

Bestrickend ist Echoes: Notes on Duration von Nina Schuiki: Die Künstlerin legte bei Architekturrecherchen ein Bildarchiv von Fensteröffnungen an; mittels Diaprojektor vermag sie nun, einfallendes Sonnenlicht zu "zitieren". (Roman Gerold, DER STANDARD, 10.2.2015)