Steyr/München - Wegen der Nachfrageflaute in Europa und Südamerika erwägt der deutsche Lkw-Bauer MAN, die Kapazität in seiner Produktion in Österreich und Deutschland zu drosseln. Das Management der Kernsparte Truck & Bus spreche mit dem Betriebsrat über eine mögliche Neuordnung der Produktion an den Standorten Steyr, München und Salzgitter, sagten drei mit der Situation vertraute Personen laut Reuters.

Der Betriebsrat am MAN-Standort Steyr (Oberösterreich) war vorerst telefonisch nicht erreichbar. Anfang Oktober vergangenen Jahres wurden 2.000 der 2.400 Mitarbeiter in Steyr für sechs Monate in Kurzarbeit geschickt. Sie erhalten 90 Prozent des Nettolohnes für 60 Prozent der Arbeitszeit.

Insgesamt arbeiten in den drei Werken rund 13.000 Menschen. Kündigungen seien aber nicht geplant, hieß es. Weder das Unternehmen noch die Arbeitnehmerseite wollten sich dazu am Montag äußern. Der Mutterkonzern Volkswagen verwies auf MAN.

Der Lastwagenbauer laboriert seit geraumer Zeit an der schwachen Nachfrage in seinen Kernmärkten. MAN schraubte deshalb im Herbst die Gewinnprognose zurück und beantrage Kurzarbeit für die Mitarbeiter in München, Salzgitter und Steyr. Im Jänner brach der Absatz von MAN um 29 Prozent ein auf 5.600 verkaufte Fahrzeuge. Die ungeliebte Konzernschwester Scania, mit der die Bayern unter der Ägide von VW nach langem Anlauf eine Lkw-Allianz eingehen sollten, schnitt etwas besser ab: Die Schweden lieferten 5.000 Schwerlaster und Busse aus, knapp zehn Prozent weniger als vor Jahresfrist. (APA/Reuters, 16.2.2015)