Der Leon ST kann auch auf böse: Als Cupra prescht er in die Liga der eiligen Kombis vor.

Zum Kloster hoch oben auf Montserrat, zum Gnadenbild der schwarzen Madonna, der Schutzpatronin Kataloniens, kann der geneigte Gralssucher auf mehrerlei Art gelangen. Zu Fuß, in klassisch wallender Manier, mit guter Kondition und Zeitpolster. Oder, flotter, per Luftseilbahn und Zahnradbahn. Oder mit dem Leon ST Cupra, und weil das hier der Motorteil des Standard ist, wollen wir uns auf den konzentrieren.

Foto: Seat

Hui, wie der geht. Aber Achtung: Im Schatten ist die Straße nass, Schmelzwasser von dem Schnee, den es vor ein, zwei Wochen heruntergefetzt hat. Ansonsten ist der kurvophile Cupra-Kombi hier genau in seinem Element, ja: Sogar auf dem Rennkurs macht er keine üble Figur, wie wir bei ein paar Runden auf dem Circuit Castellolí feststellen konnten.

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Mit diesem Auto prescht Seat in die Liga der eiligen Kombis vor, eine beliebte Nische, jedenfalls dort, wo Kombis begehrt sind (im Wesentlichen also in Mitteleuropa). Das reicht vom Ford Focus Traveller (250 PS), dem direktesten Konkurrenten, bis rauf zum Audi RS6 Avant (560 PS), und Letzterer liefert auch gleich ein Stichwort: Anders als den Audi ist der Seat kein Allradler, sondern ein Frontantriebler. Wenn sich das rechne, denke man zwar über Allrad nach, hieß es bei der Präsentation in Spanien. Vorerst steht aber nur der Fronttriebler zur Verfügung.

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Auf trockener Fahrbahn gibt es daran trotz der üppigen 280 Turbo-PS auch überhaupt nichts auszusetzen, zumal das Vorderachs-Sperrdifferenzial in den Kurven das sogenannte Beschleunigungsuntersteuern verhindert. Das und die Progressivlenkung kennt man schon vom Golf GTI, die Technik bewährt sich auch im Leon ST Cupra. Und wenn einem im Alltag das Fahrwerk zu straff vorkommt, wechselt man im DCC, der adaptiven Fahrwerksregelung, einfach in den Comfort-Modus.

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In Österreich wird die schwächere Variante (265 PS) nicht angeboten, getriebeseitig hat man die Wahl zwischen 6-Gang-Schaltung und 6-Gang-DSG - und koloristisch sind wagemutige Kombinationen möglich; es geht aber auch ganz schlicht und dezent. Fazit: lässiger Sportkombi. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 20.2.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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