Wien - ÖVP-Frauenchefin Dorothea Schittenhelm will über die Gleichbehandlungsnovelle reden und "den ein oder anderen Punkt" verbessern. Das sogenannte "levelling up", das Diskriminierung etwa aus Gründen der Religion, des Alters oder der sexuellen Orientierung auch außerhalb der Arbeitswelt verbieten würde, sieht sie aber weiterhin äußerst skeptisch.

Schittenhelm hatte die von der SPÖ geforderte Änderung in der Vergangenheit vehement abgelehnt und dafür mitunter auch parteiinterne Kritik geerntet. Grundsätzlich ist sie noch immer gegen das "levelling up", gegenüber der APA meinte sie aber: "Es wird Gespräche geben. Man muss sich im Detail anschauen, wo man ansetzen kann. Ich hätte das auch gerne einmal vom Tisch." Als Eigentümer eines Lokals beispielsweise müsse man aber das Recht haben, etwa darüber zu entscheiden, an wen man seine Räumlichkeiten vermietet, bekräftigte Schittenhelm.

Realist Hundstorfer

Die Bundesleiterin der ÖVP-Frauen will nun eine neue Punktation verhandeln. "Ich glaube, dass wir mit dem Sozialminister (Rudolf Hundstorfer, Anm.) auf einer guten Ebene sind, er ist Realist. Da kann man das durchdiskutieren und dann wird man eine Lösung finden."

Das Sozialministerium verfolgt weiterhin den Plan, die Gleichbehandlungsnovelle im März in den Ministerrat einzubringen, hieß es zur APA.

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) stellte gegenüber der APA fest, dass es manchmal eben mehrere Anläufe braucht: "Ich weiß, dass akribisch daran gearbeitet wird, das "levelling up" beim dritten Anlauf zu schaffen." Sie hofft, dass die Novelle dieses Jahr "über die Bühne geht". (APA, 26.2.2015)