Bild nicht mehr verfügbar.

Kübra Gümüsay über das Ende des Kopftuchverbots für Lehrerinnen: "Zwölf Jahre Beschneidung der Religionsfreiheit, Diskriminierung und Entmündigung können nicht mit einem Federstrich rückgängig gemacht werden."

Foto: ap/Maja Hitij

Ende eines Verbots mit Spuren: Die Journalistin und Bloggerin Kübra Gümüsay kommentiert hier die Aufhebung des pauschalen Kopftuchverbots für Lehrerinnen in Deutschland. Es sei kein bahnbrechendes Urteil, sondern ein Fehler, der erst nach zwölf Jahren behoben wurde. Und es sei keine Befreiung der muslimischen Frauen, das hätten sie schon selbst erledigt, indem sie für Religionsfreiheit und ihr Recht auf Arbeit kämpfen. "Wer den Frauen ein Berufsverbot erteilt, befreit sie nicht, sondern tut das Gegenteil", schreibt Gümüsay. Das Verbot der letzten Jahre habe auch auf andere Bereiche ausgestrahlt, völlig "ungeniert" hätten in der Privatwirtschaft ArbeitgeberInnen Bewerberinnen wegen ihres Kopftuchs abgelehnt. "Zwölf Jahre Beschneidung der Religionsfreiheit, Diskriminierung und Entmündigung können nicht mit einem Federstrich rückgängig gemacht werden; sie haben ihre Spuren und Verletzungen hinterlassen und auch Erklärungsbedarf geschaffen."

Graphic Novel für Roller-Derby-Fans: Erst kürzlich fand ein Roller Derby in Wien statt, dass die Frauen vom Vienna Roller Derby für sich entscheiden konnten. Gespielt wurde gegen die Dresden Pioneers, angefeuert wurden die Teams – wie beim Roller Derby üblich – von männlichen Cheerleadern. Bitch Media hat nun für junge Roller-Derby-Fans den passenden Comic-Tipp: "Roller Girl". Eine Coming-of-Age-Geschichte, die über den Sport hinausgeht.

Spaß an Mode, ganz ohne Untergewicht: In Hochglanzmodezeitschriften gibt es seit einiger Zeit nicht nur Fotos von Laufstegen oder Modeshootings in perfekt drapiertem Umfeld. Auch Fotos von fesch angezogenen Frauen, die gerade irgendwohin unterwegs sind, gibt es. Die Klamotten sehen zwar aus, als wären sie noch keine Stunde getragen worden – aber immerhin werden sie nicht ausschließlich von Models vorgeführt. Da ist schon mal die eine oder andere über 45-Jährige zu sehen. Doch obwohl hin und wieder ein höheres Alter oder fettige Haare erlaubt sind; eine, die mehr als Größe 38 trägt, schafft es nicht in diese Hefte, hier hört sich offenbar der Spaß auf. Doch genau dort fängt er im Blog "Reizende Rundungen" an. Bloggerin Katrin zeigt auf ihrem liebevoll gestalteten Blog Street Style abseits der Norm. An sich selbst führt sie vor, dass der Spaß an Mode nicht erst mit Untergewicht anfängt.

Schon mal ein erster Equal Pay Day: In Deutschland ist der 20. März Equal Pay Day, die Lohnlücke bei den NachbarInnen liegt bei 22 Prozent. Österreich ist mit seiner Lohnschere von 23 Prozent am 31. März dran. Zum Einstimmen ein Kommentar von Heide Oestreich, die über "unbezahlbare weibliche Stärken", das Zuverdienerinnen-Image von Frauen, das verblassende männliche "Genie" und das nahende Ende der Bescheidenheit schreibt. (red, dieStandard.at, 20.3.2015)