Bild nicht mehr verfügbar.

Jemima Kirke spielt die Figur der Jessa Johansson in der HBO-Serie "Girls".

Foto: Reuters/LUCAS JACKSON

Weniger Gepäck für Frauen: Die Entscheidung für eine Abtreibung behalten noch immer viele Frauen wie ein "kleines schmutziges Geheimnis" für sich, schreibt das "Bust Magazine". Der aktuelle Anlass: Serienstar Jemima Kirke ("Girls") macht es anders. In einem Video erzählt sie von den Umständen, die ihre Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch begleiteten. Zu dieser ohnehin nicht einfachen Entscheidung kamen etwa noch Schwierigkeiten finanzieller Natur, weswegen sie über einen Abbruch ohne Anästhesie nachdachte, um ihn sich leisten zu können. Es gelte zwar als selbstverständlich, dass Frauen sich frei entscheiden könnten, sagt Kirke in dem Video. Aber da seien eben diese vielen kleine Hürden, die Frauen auch heute noch nehmen müssen. Ihren Töchtern wünscht sie für ihre Zukunft, dass das Gepäck, das Frauen mit sich tragen müssen, leichter wird.

Center for Reproductive Rights

Das Video wurde von der Organisation drawtheline.org, die sich für reproduktive Rechte einsetzt, präsentiert.

"Missy" mal mehr: Das feministische Popkultur-Heft "Missy Magazine" startete kürzlich eine Crowdfunding-Aktion. Seit sieben Jahren erscheint das Magazin alle drei Monate, doch es soll öfter werden. Die Aktion soll eine Finanzierung für zwei zusätzliche Stellen, eine neue Website, mehr Veranstaltungen und zwei zusätzliche Heftausgaben pro Jahr ermöglichen. Die "Missy"-Macherinnen hoffen auf die Unterstützung ihrer Leserinnen und Leser, "weil ihr gerne von Filmen erfahrt, in denen die Frauenrolle mehr als nur passive Schönheit zu bieten hat. Weil ihr lieber ein Magazin lest, das euch nicht einen einzigen Diättipp gibt. Weil wir nicht davon ausgehen, dass es nur eine Art zu lieben gibt", heißt es hier, wo auch gleich eben dafür gezahlt werden kann.

Fernsehen und Nostalgie: Für den aktuellsten Blog auf der Seite der "Feministischen Studien" kann man sich ruhig ein bisschen mehr Zeit nehmen. Über Fernsehen als Nostalgie-Medium geht es einerseits, um die queere Webserie "Transparent" andererseits. Teil 1 liefert einen kleinen TV-theoretischen Streifzug zum Fach "Quality TV". Hier lässt sich einiges über Erzählstrategien und das Verhältnis von seriellen und episodischen Erzählungen lernen. Dafür ruft die Autorin einige großartige Serien der letzten Jahrzehnte sowie auch diesen TV-Moment mit der Serie "Six Feet Under" (2001–2005) in Erinnerung, mit dem sie zeigen will: "Mit keinem anderen Medium altern wir so intim wie mit dem Fernsehen."

donald4spiderman

Und dann sind da noch spannende aktuelle Serien wie "Transparent". Im Zentrum steht die pensionierte Maura Pfefferman. Sie hat eine Karriere als Universitätsprofessor bzw. Universitätsprofessorin hinter sich und drei Kinder aufgezogen. Und jetzt stünde da noch das Outing als Transperson an. Sehr detailliert schreibt Elahe Haschemi Yekani über die erste Staffel einer Serie, in der es mit dem Outing von Maura Pfefferman zur Transformation einer ganzen Familie kommt. Und schließlich landet die Autorin auch im Teil über "Transparent" bei der Sehnsucht nach Vergangenem: "Die Nostalgie nach 'klassischer' Familie wird hier ernst genommen – aber sie wird ergänzt um queere Dimensionen des Alltäglichen." Da dürften wohl auch einige große TV-Momente dabei sein. (red, dieStandard.at, 24.4.2015)