Bild nicht mehr verfügbar.

Seit Jean Paul Gaultier das erste Mal beim Life Ball war, ist er immer wieder nach Wien gekommen, um das Event zu besuchen - wenn auch meist inkognito. Erst vergangenes Jahr stellte er sich an der Seite von Conchita Wurst wieder dem Blitzlichtgewitter.

Foto: APA/EPA/IAN LANGSDON

Gold, Glanz und ganz viel Klimt: Unter diesem Motto wird heuer die traditionelle Life-Ball-Modeschau stehen. Dafür wird Stardesigner Jean Paul Gaultier sorgen, der seine Kleider unter das inoffizielle Thema "Klimt bei Gaultier" stellt, wie er selbst erklärte. Im Vordergrund soll aber der Kampf gegen Aids stehen: "Ein Kondom ist einfach das beste Outfit."

Auch persönliche Gründe für Engagement

Seit mehr als 20 Jahren widmet sich der Designer dem Kampf gegen Aids und HIV - auch aus ganz persönlichen Gründen. 1990 starb Gaultiers Geschäftspartner und Lebensgefährte Francis Menuge an den Folgen des Virus. "Deshalb war ich ganz besonders engagiert, etwas zu tun", berichtete der Modedesigner. Auch heute noch tue er alles, was er könne - denn die Forschung habe zwar große Fortschritte gemacht, aber immer noch würden zu viele Menschen der Krankheit erliegen. "Wenn man jung ist, glaubt man, der Tod könne einen nicht berühren. Umso wichtiger ist Aufklärung", sagte Gaultier.

Erster Life Ball vor zwei Jahrzehnten

Sein Engagement führte den Franzosen vor 20 Jahren auch zu seinem ersten Life Ball nach Wien, wo er ebenfalls die Modeschau gestaltete. Davon ist ihm nicht nur die tolle Stimmung, sondern auch Dagmar Koller in Erinnerung geblieben: Die "Frau des Bürgermeisters", wie Gaultier formulierte, lief damals in der Modeschau und verabschiedete sich auf der Bühne unabsichtlich, aber durchaus medienwirksam von einer Hälfte ihrer Corsage.

Kleider für Musen

"Mit damals verbinde ich vor allem die Freude und das Abenteuer. Ich konnte eine Show machen, bei der alles möglich war." Heuer wolle er sich natürlich noch einmal übertreffen. "Jetzt ist alles noch riesiger, es ist enorm", sagte Gaultier über die Größe des Events. Da komme es gerade recht, dass er für diesmal auf seinen Lieblingsmaler Gustav Klimt zurückgreifen könne: "Ich liebe, liebe, liebe ihn, seit ich ein Jugendlicher war." Mit Klimt würde ihn außerdem die Liebe zu starken Frauen mit Charakter verbinden - daher wolle er heuer Kleider zeigen, "die Frauen zu Musen" machen. Auch von den selbst kreierten Kostümen der Gäste sei er jedes Mal beeindruckt.

Gaultiers Muse

Mit Conchita Wurst verbindet den Designer einiges: "Ich habe Conchita schon damals, vor ihrem ESC-Sieg, im Internet gefunden und überlegt, sie für mich modeln zu lassen", erinnerte sich Gaultier. An der ESC-Siegerin fasziniere ihn nicht nur das Konzept des "einen Schritt weiter Gehens", sondern auch die Mischung zwischen Weiblichkeit und Männlichkeit: "Sie ist einzigartig und fantastisch. Ich liebe sie." Denn sie habe nicht nur Talent und Schönheit, sondern sei auch clever. (APA, red, 29.4.2015)