Der Hyundai i30 ist ein gutes Alternativangebot.

Wirklich verblüffend ist erst einmal die Reichweite: Der Bordcomputer zeigt bei vollem Tank knapp 900 Kilometer an, das ist mehr als beachtlich. Und über Land, bei sehr moderater Fahrweise, lässt sich diese Reichweite auch umsetzen. Der Verbrauch des 1,6-Liter-Dieselmotors ist recht bescheiden, begünstigt vor allem auch durch das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Damit lässt sich ein Verbrauch um die fünf Liter, vielleicht sind es im Alltag sechs, erreichen.

Foto: Andreas Stockinger

Das Doppelkupplungsgetriebe ist überhaupt ein großes Plus beim Hyundai i30. Es ist echt komfortabel und ermöglicht gleichzeitig auch ein wirklich flottes Vorankommen. Kaum zu glauben, dass der Motor nur 110 PS hat, das fühlt sich nach deutlich mehr an.

Die Motorisierung ist also ausreichend, wem das dennoch nicht reicht, der kann auch auf den stärkeren Selbstzünder mit 136 PS zurückgreifen. Prinzipiell ist der Diesel okay, die Geräuschentwicklung hat Hyundai gut im Griff, das gilt sowohl für den Start und den Betrieb in der Stadt als auch für höhere Geschwindigkeiten auf der Autobahn.

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Schön, dass es in der Klasse und um den Preis standardmäßig ein so feines Getriebe gibt, vielleicht lässt es sich noch einen Hauch besser abstimmen, es gibt ganz wenige Momente im schleppenden Stadtverkehr, in denen das Getriebe nicht ganz zu wissen scheint, wie es jetzt weitergehen soll. Serienmäßig ist mittlerweile auch die Start/Stopp-Automatik verfügbar, insgesamt ein gutes und modernes Angebot.

Der Hyundai hält dem Vergleich mit der Konkurrenz gut stand: VW ist immer noch das Maß der Dinge, nicht umsonst wird das Segment als die Golf-Klasse bezeichnet. Der i30 hält hier aber gut mit und sticht vor allem die Konkurrenz aus Frankreich mit einer guten Verarbeitung und soliden Abstimmungen aus. Wer es gerne sehr sportlich hat, der würde sich ein noch strafferes Fahrwerk und eine noch präzisere Lenkung wünschen, aber insgesamt ist das ein sehr gelungenes Auto, mit dem man sowohl in der Stadt als auch auf langen Strecken sehr gemütlich und komfortabel unterwegs sein kann.

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Das liegt nicht nur an Motor und Getriebe und den wenigen Tankstopps, sondern auch an den Sitzen, die fest und bequem sind und guten Halt bieten. Die Platzverhältnisse sind großzügig, auch in der hinteren Reihe. Wir haben den Selbstversuch gemacht und sind zu viert ins Burgenland ausgerückt, lauter ausgewachsene Männer. Auch auf den Rücksitzen gab es keine Beschwerden, sondern angeregte Unterhaltungen, lediglich die Klimaanlage hatte an diesem schon warmen Tag ein wenig Mühe, die Temperatur, gesteigert durch die Aufwallungen von vier Männern, auf erträgliches Maß herunterzukühlen.

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Der Kofferraum ist in der Klasse gutes Mittelmaß, allerdings auch nicht mehr. Wer viel Platz braucht, kann auf den Kombi ausweichen, der einen guten Tausender mehr kostet, das ist ein faires Angebot.

Alles in allem können wir ein gutes Resümee ziehen. Wir waren positiv überrascht. Bei dieser Konkurrenz aus Südkorea müssen sich die europäischen Produzenten ordentlich anstrengen. (Michael Völker, 20.5.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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