Android wird für das "Internet der Dinge" auf eine Diät gesetzt.

Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Es sind nur mehr wenige Tage bis zur Google I/O und doch kann The Information nun mit einem Gerücht aufwarten, von dem bisher noch nichts zu hören war. Soll Google auf der Konferenz doch eine neue Android-Variante vorstellen, die mit deutlich weniger Ressourcen auskommen soll als bisherige Ausgaben des Betriebssystems

Schlank

Unter dem Codenamen "Brillo" entwickelt, sollen 64 oder gar nur 32 MB RAM ausreichen. Zum Vergleich: Ein aktuelles Android für Smartphones benötigt zumindest 512 MB. Ausgerichtet ist das Ganze denn auch vor allem auf das "Internet der Dinge", Google will also eine einheitliche Plattform für Smart Home und Co. etablieren.

Vorgeschichte

Es ist nicht Googles erster Vorstoß in diese Richtung, bereits vor vier Jahren hatte man im Rahmen der I/O Android@Home vorgestellt. Die Initiative war aber aufgrund von mangelndem Interesse der Hersteller aber bald wieder in der Versenkung verschwunden. Branchenbeobachter sprachen damals davon, dass Google schlicht zu früh mit einer solchen Lösung auf dem Markt war.

Spurensuche

Noch ein weiterer Hinweis legt nahe, dass Brillo tatsächlich eine wichtige Rolle auf der nächsten Donnerstag startenden Entwickerkonferenz haben: In der offiziellen Konferenz-App ist auf einer Karte im Android-Bereich ein großer Stand namens "Home" verzeichnet, direkt neben "Work", "Wear" und "Auto". Insofern ist auch "Android Home" als finaler Name für das Produkt zu erwarten.

Android oder Chrome OS oder beides?

Unterdessen hat der Entwickler Florian Kiersch einige Hinweise darauf gefunden, dass es Google hier mit dem Namen "Android" eher locker nehmen könnte. So kommt "Brillo" mehrfach im Source Code für Chrome OS vor, und nutzt offenbar dessen Build Tools. Da an anderer Stelle aber auch Android-Embedded-Bibliotheken erwähnt werden, könnte es sich auch um eine Mischung der beiden Systeme handeln. Also etwa ein Chrome-OS-Kernsystem, das den Einsatz von Android Apps erlaubt. Solch ein Kombination könnte natürlich mittelfristig auch für das restliche Android-System interessante Möglichkeiten eröffnen. (Andreas Proschofsky, 22.5.2015)