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Furiosa (Charlize Theron) und die Frauen von Immortan Joe flüchten aus dem Patriarchat – doch sie kehren mit ziemlich viel Karacho zurück.

Foto: Jasin Boland/Warner Bros/AP

Action mal anders: Der vierte Teil der "Mad Max"-Reihe, "Fury Road", läuft nun seit einigen Wochen in den Kinos und regt geschlechterpolitisch auf. Der Männerrechtler Aaron Clarey wetterte in seinem Blogeintrag "Why You Should Not Go See ‘Mad Max: Feminist Road" über den feministischen Impetus des Films und rät Männern und "echten Frauen", den Kinos fernzubleiben. Allerdings scheint der "feministische Weg" angesichts der Sachlage im neuesten "Mad Max" nicht der schlechteste zu sein: Charlize Theron kämpft in dem Film als Furiosa mit Mad Max (Tom Hardy) gegen das Regime von Immortan Joe, der das noch vorhandene Wasser in einer postapokalyptischen Welt kontrolliert und Frauen als Gebärmaschinen versklavt.

Im Blog des "Ms. Magazine" wird der neue "Mad Max" als ein absolutes Muss bezeichnet. Autorin Natalie Wilson fallen dafür sehr viele Gründe ein. Erst einmal ist da der Regisseur George Miller, der von sich sagt :"I can’t help but be a feminist." Dann wäre da noch die Figur der Furiosa, die einen queeren Gegenentwurf zu einem hypermaskulinen Heldentum darstelle. Ebenso lobt Wilson an dem Film, dass nicht ein Einzelner die Welt retten und alles zum Besseren wenden muss, sondern dass es sich gemeinsam doch besser kämpft.

Auch das "Bitch Magazine" ist hingerissen. Es gehe darin letztlich um die Unterdrückung aller Menschen durch Despoten wie Immortan Joe. In einer patriarchalen Gesellschaft voller Gewalt und Angst verlieren nicht nur Frauen, sondern alle, schreibt Sarah Mirk. Ein typischer Actionfilm würde Gewalt mit noch mehr Gewalt bekämpfen. In "Fury Road" hingegen hinterließen die Frauen, die Immortan Joes Söhne austragen mussten, nach ihrer Flucht die Botschaft, dass ihre Söhne nicht zu Kriegern werden, und richten ihm damit aus, dass eine andere Welt möglich sei.

Warner Bros. Pictures

Nicht ganz so begeistert ist hingegen Charlotte Haunhorst von jetzt.de. Sie hält den neuen "Mad Max" für pseudofeministisch. Er bleibe eine "Testosteronschlacht", auch wenn Frauen mitkämpfen, die in Gestalt der knapp bekleideten Mitstreiterinnen von Furiosa als "sexy Leckerbissen garniert" seien. Gemeint ist damit wohl vor allem jene Szene, als Mad Max um den Truck von Furiosa biegt und ein paar junge Frauen vor sich sieht, die sich gegenseitig mit Wasser erfrischen. "Das mag für den versierten Filmkritiker ironisch sein, für den gewöhnlichen männlichen Kinobesucher sind es – Titten", schreibt Haushorst über den ihrer Ansicht nach "falschen Wet-T-Shirt-Feminismus". (red, 29.5.2015)