Auch der sich in die Höhe schlängelnde Dekanter "Eve" aus dem Hause Riedel Glas wird in Mailand zu sehen sein.

Foto: Riedel Glas

Wenn die Weltausstellung ruft, dann darf natürlich auch der kleine Teil des Planeten, der sich Österreich nennt, nicht fehlen. Und was liegt näher, als in der Expo-Stadt Mailand, die noch immer getrost die Welthauptstadt des Designs genannt werden darf, neben anderen Projekten auch eine Schau in Sachen heimischer Gestaltung über diese prominente Bühne gehen zu lassen?

Am 26. Juni ist der sogenannte "Österreicher-Tag" der Weltausstellung mit Programmpunkten wie Empfängen und einem Galakonzert der Wiener Philharmoniker in der Scala. An diesem Tag wird auch die Schau "Austrian Design Explosion" im Triennale-Museum eröffnet. Bis 5. Juli sind Beispiele aus der Design- und Technologielandschaft Österreichs zu sehen ebenso wie Arbeiten aus den Bereichen Architektur, Mode, Musik, Film und Kunst.

Thematisch könnte die Auswahl der Exponate runder kaum sein, ein Stelldichein geben sich ein Wasserdesinfektionsgerät von Helios ebenso wie eine Glasserie von Adolf Loos, ein elektrisches Freeride-Motorrad von KTM, Kreationen von Helmut Lang und sogar die Sachertorte. Man sieht, ausgegrenzt wird hier nix. Andere vertretene Unternehmen sind zum Beispiel Manner, PEZ, Wolford, Zumtobel, Knize, Kiska oder Silhouette. Präsentiert wird das Ganze von der "Außenwirtschaft Austria" der WKÖ und vom Wirtschaftsministerium.

Bunter Mix

Kuratiert hat die Ausstellung Robert Punkenhofer, der die Idee hinter dem Projekt folgendermaßen erklärt: "Das Ausstellungskonzept folgt drei verbindenden Hypothesen über österreichisches Design: die Obsession, technische Lösungen für komplexe Probleme des Alltags zu finden, die Leidenschaft, die Grenzen der Anwendung außergewöhnlicher Materialien auszuloten, und in der ästhetischen Praxis einen strengen Minimalismus, gepaart mit Emotion oder augenzwinkerndem Humor, zu verfolgen." Darum also der bunte Mix von Hightech bis Kuchen, der auch historisch einen weiten Bogen spannt, schließlich geht es in der Schau auch darum, den Einfallsreichtum österreichischer Designer, Unternehmer und Wissenschafter vom Beginn der industriellen Revolution bis hin zu unseren digitalen Zeiten zu zeigen.

Für das Ausstellungsdesign hat sich der Architekt Dieter Spath etwas einfallen lassen. Eine 3-D-Explosionszeichnung aus der Automobilindustrie inspirierte ihn zu einem Konzept, das dem Raum den Touch von einer im Moment eingefangenen Explosion verleiht. Ein Stück Welt auf 200 Quadratmetern. (Michael Hausenblas, Rondo, 24.6.2015)