Wien – Mit seiner Annäherung an den Auslöser des Ersten Weltkriegs in Form eines investigativen Thrillers hat sich Andreas Prochaska den 47. Fernsehpreis der Erwachsenenbildung in der Sparte Film gesichert: Die ORF/ZDF-Produktion "Das Attentat – Sarajevo 1914" wurde für Prochaskas Regie und das von Martin Ambrosch verfasste Drehbuch bei der Verleihung am Mittwochabend im Wiener Rathaus prämiert.

Mit "Das Attentat" lieferte Prochaska im April 2014 das Kernstück des ORF-Schwerpunkts zum Ersten Weltkrieg und erzählte die Geschichte des Untersuchungsrichters Leo Pfeffer (Florian Teichtmeister), der sich nach dem Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo 1914 auf die Suche nach der Wahrheit begibt.

"Dui Rroma" ist beste Dokumentation

Auf eine Art Spurensuche hat sich auch Iovanca Gaspar begeben, die für ihren auf Okto TV gesendeten Dokumentarfilm "Dui Rroma" in der Sparte Dokumentation ausgezeichnet wurde. Darin erzählt Hugo Höllenreiner, ein Sinti aus Deutschland, der mehrere Konzentrationslager überlebte und Opfer von Josef Mengele war, seine Lebensgeschichte. Sein Gesprächspartner, der in Rumänien geborene und in Wien lebende Komponist Adrian Gaspar, verarbeitet das Gehörte mithilfe seines ersten symphonischen Werks für Orchester, Chor und Bass, der "Symphonica Romani – Bari Duk", das die Doku unterlegt.

In der Kategorie Sendereihe wurden Sendungsentwickler Markus Mooslechner sowie Sendungsgestalter Robert W. K. Styblo für das Servus-TV-Format "TM Wissen" ausgezeichnet. Darin gewähren originelle Wissenschafter, die fernab der Öffentlichkeit Großes leisten, Einblick in ihr Leben und ihre Arbeit.

Zusammen mit dem 47. Fernsehpreis für Erwachsenenbildung wurde auch der Axel-Corti-Preis für herausragende Leistungen im Bereich Funk und Fernsehen vergeben. Dieser ging heuer an den ORF-Fernseh-Wirtschaftsressortleiter Christoph Varga, der von der Jury für seine professionelle Vermittlung komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge geehrt wurde. (APA, 18.6.2015)