Butter statt Margarine von Diätmarken, die Frauen sagen: "Du darfst." Nein, Feministinnen haben keine anderen Sorgen.

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Sprache mal anders: Zum Abschluss dieser Woche und einige Sager à la "A Frau spricht anders" (ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel) später kann eine Erinnerung, warum Feminismus nottut, nicht schaden. Das tut die Online-Kampagne "Wer braucht Feminismus", die beweist, dass nicht nur Frauen "eine andere Sprache sprechen".

Kritik an Filmfestival: Gerade geht es wieder hoch her beim Queer-Film-Festival "Identities" in Wien. Nicht nur, dass derzeit viele Leute aus der Szene Tag für Tag im Kino sitzen (das Festival läuft noch bis Sonntag), nein, es wird auch heftig diskutiert, was ein Queer-Film-Festival eigentlich leisten sollte. Anlass für diese Debatte ist ein offener Brief des Trans*Aktivisten Nick Prokesch, der die Ausklammerung von Trans*-Positionen beim Festival beklagt. Nur drei von den rund 70 Festivalfilmen haben Trans*Bezug. Kritisiert wird auch, dass zu wenige Black Queers vorkommen.

Festivalleiterin Barbara Reumüller hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. In dem Text heißt es: "Ich brauche ein queeres Filmfestival, das queer nicht nur im Titel trägt, sondern interne, organisatorische, kuratorische Machtmonopole hinterfragt und im Idealfall den Akt des Festivalmachens selbst 'queert'."

Der offene Brief im Wortlaut.

Machtlose Männer: "Wir leben in einer enorm ungleichen Gesellschaft, in der die meisten Menschen über sehr wenig Macht und Selbstbestimmung verfügen – auch Männer. Ihnen wurde jedoch beigebracht, dass dieses Gefühl der Machtlosigkeit weniger schlimm ist, wenn sie Macht über Frauen ausüben", sagt die Publizistin Laurie Penny in diesem Interview. Nach "Fleischmarkt" und "Unsagbare Dinge" schreibt sie bereits an einem nächsten Buch über Männer, Feminismus und Geschlechterfragen. Sie habe zwar gewartet, dass endlich eine feministische Analyse von einem Mann komme – leider vergeblich. Nun muss sie den Stift wieder selbst in die Hand nehmen.

Ein lesenswertes Interview darüber, warum sich weiße Männer so sehr an Überwachung stoßen, warum der Kampf gegen eine sexistische Sexualkultur durch eine Abschaffung der Sexualkultur (Stichwort Verbote von Pornographie) per se nicht gelingen kann und was uns die alten Griechen zumindest aus linguistischer Perspektive in Sachen "Liebe" voraushatten.

Na? Keine anderen Sorgen? Margarete Stokowski beschäftigte sich diese Woche mit einer Frage, die der Feministin immer gerne gestellt wird: "Habt ihr keine anderen Probleme?" Ein Grundsatzthema also, dem Stokowski gewohnt leichtfüßig und mit viel Schmäh zuleibe rückt – und sie zählt auch gleich eine ganze Liste von Problemen der Sorte "Keine anderen Sorgen?" auf: Marken, die "Du darfst" heißen, Sendungen mit dem Titel "Frauentausch", "Weiblichkeit", mit Schmetterlingen bebildert. Bagatellen? Von wegen. Hier geht's lang. (red, 19.6.2015)