István Szabó, Magdalena Żelasko und Christof Papousek beim Let's CEE-Filmfestival 2014.

Foto: alex halada

"Let's CEE you again!" heißt es auch heuer wieder. Bereits zum vierten Mal wird im Herbst vom 1. bis zum 11. Oktober das Let's CEE-Filmfestival in Wien stattfinden. Mehr als 100 Spiel- und Dokumentarfilme aus Zentral- und Osteuropa, der Kaukasus-Region und der Türkei wird das Wiener Publikum zu sehen bekommen. Im Rahmen der Wettbewerbe feiern die besten aktuellen Spiel- und Dokumentarfilme ihre Österreichpremieren. Darunter Spielfilme wie "Body", von der polnischen Regisseurin Małgorzata Szumowska, der bei der Berlinale mit dem Silbernen Bär ausgezeichnet wurde, oder der aserbaidschanische Antikriegsfilm "Nabat" von Elchin Musaoglu.

Die diesjährigen Dokumentarfilme haben eine hohe politische Relevanz, wie etwa "Chuck Norris vs Communism" der rumänischen Regisseurin Ilinca Calugareanu und "Destination Serbistan" vom serbischen Regisseur Želimir Žilnik, in dem der trostlose Alltag von Flüchtlingen aufgezeigt wird.

Mehr als ein Filmfestival

Neben den zahlreichen Filmangeboten wird es auch heuer wieder ein reiches Rahmenprogramm geben. Filminteressierte werden an Master Classes mit Želimir Žilnik, Ada Salomon, Jan Saudek und Ivo Saliger (alias Ivan Nowak) der slowenischen Band "Laibach" teilnehmen können. Daneben werden Konzerte mit Filmbezug und eine Partyline für Unterhaltung sorgen.

Lets's CEE versteht als eine Brücke, um den interkulturellen Dialog zu fördern. In Zeiten wo das politische Klima die interkulturelle Verständigung erschwert, möchte das Filmfestival mit ihrem Programm, "einen merkbaren und positiven Beitrag zur Verständigung zwischen den Kulturen leisten und Vorurteile abbauen," sagt die Festivalgründerin Magdalena Żelasko.

Filmklassiker

Zusätzlich werden unter dem Motto "25 the Retrospective" und "70 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges" Klassiker aus dem Zentral- und Osteuropäischen Raum vorgeführt. So etwa "Amnesty" von Buyar Almani aus Albanien oder "Europa, Europa" von Agnieszka Holland. Die Vorlage für den Film "Europa, Europa" lieferte die Überlebensgeschichte "Ich war Hitlerjunge Salomon" von Sally Perel. Er wird neben über 100 anderen Filmschaffende dem Festival in Wien einen Besuch abstatten und als Zeitzeuge Kindern und Jugendlichen Rede und Antwort stehen.

Mangelnde Unterstützung

Obwohl das Festival unter den Cineasten mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert besitzt und jedes Jahr mehr Filmliebhaber anlockt – so wird auch heuer ein neuer Besucherrekord erwartet: "Die Zahl der Besucher von 13.100 im Vorjahr, soll heuer auf rund 18.000 ansteigen" heisst es auf der Homepage der Veranstalter – fallen die öffentlichen Förderungen weiterhin sehr gering aus. "Es wurde uns eine Förderung der Stadt Wien wieder in Aussicht gestellt, seitens des Bundeskanzleramtes bekommen wir nach wie vor keine Unterstützung", so Żelasko. ( Siniša Puktalović, 29.Juni 2015, daStandard.at)