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Gabriele Heinisch-Hosek fordert eine Kennzeichnung von manipulierten Werbefotos.

Foto: APA/HANS PUNZ

Wien – Die SPÖ-Frauen starten diesen Sommer eine Kampagne für selbstbestimmte Körperlichkeit. Sie wollen einerseits Frauen und Mädchen über ihre Rechte auf sexuelle Integrität aufklären und gegen die von der Werbe- und Modeindustrie verbreiteten Schönheitsideale vorgehen. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek will sich außerdem der Lücke zwischen angezeigten und verurteilten Vergewaltigung widmen.

Im Jahr 2013 gab es 920 Anzeigen wegen Vergewaltigung, aber nur 104 Verurteilungen. Für Heinisch-Hosek gehört dieses Missverhältnis geändert. Sie kündigte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner an, mit Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) über dieses Problem sprechen zu wollen. Die Ursache für diesen großen Unterschied zwischen Anzeigen und Verurteilungen vermutet Heinisch-Hosek darin, dass viele Frauen zwar den Mut haben, eine Vergewaltigung anzuzeigen, aber eine neuerliche Konfrontation mit dem Täter vor Gericht scheuen.

Kennzeichnung manipulierter Werbefotos

Handlungsbedarf ortet Heinisch-Hosek auch in der Werbe- und Modebranche. Sie sprach sich einmal mehr für eine Kennzeichnung von manipulierten Werbefotos aus. Werbebilder sollen je nach Grad der Retusche mit einer Ampel (Rot für eine ganz starke Veränderung, Gelb für eine mittelstarke, etc.) versehen werden. "Es muss Schluss sein mit diesen unglaublichen Bildern", forderte Heinisch-Hosek. Der Modebranche soll zudem einen vorgeschriebenen Body-Mass-Index bei Models einhalten, damit sie keine extrem dünne Models mehr beschäftigten.

Die SPÖ-Frauen wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Bilder in der Werbung stark verändert werden. Im Rahmen der Sommerkampagne wird eine Umfrage unter Frauen zum Thema Körperlichkeit durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage sollen in den Aktionsplan Frauengesundheit einfließen. (APA, 8.7.2015)