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KinobesucherInnen sehen – ob in Deutschland oder Österreich – deutlich weniger Filme von Regisseurinnen, Drehbuchautorinnen oder Produzentinnen.

Foto: apa

Wien – Die ARD-Filmtochter Degeto führt ab August eine Frauenquote für RegisseurInnen ein (dieStandard.at berichtete). Mindestens bei 20 Prozent der Filme, die von der Degeto produziert oder mitfinanziert werden, Frauen Regie führen.

Wie eine Studie der Universität Rostock zeigt, stammt nur jeder fünfte deutsche Spielfilm von einer Frau, auch bekommen weibliche Filmschaffende nur zwei Drittel der Fördersumme, die Männer für ihre Filmprojekte erhalten. Laut Studie liegt es nicht an der Qualität: Filme von Frauen laufen auf Festivals erfolgreicher und gewinnen öfters Preise.

Bis hin zur Quote

Die Grünen kritisieren im Zuge der Quotenregelung bei Degeto die ähnlichen Geschlechterverhältnisse im österreichischen Film. Derzeit liegt der Frauenanteil bei professionellen Regiearbeiten in Österreich bei rund zehn Prozent, heißt es in einer Aussendung der Grünen. Frauensprecherin Berivan Aslan forderte mit einer parlamentarischen Anfrage die zuständigen MinisterInnen auf, genaue Zahlen über die Geschlechterverteilung in der österreichischen Filmförderung zur Verfügung zu stellen.

"Notwendig werden jedenfalls gezielte Frauenfördermaßnahmen sein, bis hin zu einer Quote", so Aslan. Der Frauenanteil in den Filmbereichen Regie, Drehbuch und Produktion solle damit sukzessive erhöht werden. In einem entsprechenden Antrag an Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) fordert Aslan einen Maßnahmenkatalog für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Filmbranche. (red, 13.7.2015)