Wien – Die SPÖ hat sich am Mittwoch wenig überraschend mehrstimmig gegen eine vorzeitige Anhebung des gesetzlichen Frauenpensionsalters ausgesprochen. Die Wirtschaftskammer dagegen erneuerte ihre Forderung nach raschen entsprechenden Reformen.

SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner ärgerte sich über "gebetsmühlenartiges Wiederholen von falschen ÖVP-Forderungen zum Frauenpensionsalter". SPÖ-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid drückte sich zurückhaltender aus, war in der Sache aber ebenso deutlich: Das Frauenpensionsalter solle nicht vorzeitig angegriffen werden, "Panikmache" in bestimmten Bereichen sei "nicht zielführend". SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer habe sehr wohl einiges in Sachen Pensionen weitergebracht, hielt Schmid fest, der im Übrigen an die ÖVP appellierte, "gemeinsam" Projekte umzusetzen.

Martin Gleitsmann, Leiter der sozialpolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich, begrüßte den Pensions-Tatendrang der ÖVP, denn es brauche "nachhaltige Lösungen zur Erhaltung und Finanzierbarkeit unseres Pensionssystems". Eine rasche Anhebung des Frauen-Antrittsalters schaffe "Fairness und Chancen". Ähnlich äußerte sich die Industriellenvereinigung (IV). (APA, 15.7.2015)