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Norditalien leidet unter einer extremen Dürre.

Foto: APA/Patrick Pleul

Rom – In Norditalien droht eine Rekorddürre. Mit Sorge wird die Lage des längsten Flusses Italiens, dem Po, beobachtet, dessen Pegel bis zu 7,3 Meter unter Normalwert gesunken sind. In den norditalienischen Regionen, durch die der 652 Kilometer lange Fluss fließt, herrscht bereits seit Wochen Sorge wegen Wassermangel.

Ausbleibender Regen und nicht zuletzt defekte Wasserleitungen bescheren Norditalien erhebliche Versorgungsengpässe. Befürchtet werden Zustände wie im Jahr 2003, als der Fluss ein historisches Tief erreicht hatte. Eine Reihe von Flüssen, die in den Po münden, haben wegen ausgebliebener Niederschläge gravierende Wasserprobleme. Auch die Pegel des Comer Sees und des Lago Maggiore sind stark gesunken.

Probleme für Landwirtschaft

Der Wassermangel bedroht zudem die Agrarproduktion. Wasserrationierung und begrenzte Feldbewässerung drohen zum Alltag zu werden, warnte der Landwirtschaftsverband Coldiretti. Die Schäden für Italiens Landwirtschaft wegen der Rekordhitze in diesen Wochen bezifferte Coldiretti auf 200 Millionen Euro.

Vor allem Obstbäume, Mais- und Gemüsefelder seien betroffen. Auch bei der Milch- und Eierproduktion sei es zu Rückgängen gekommen, weil die Tiere von der Hitze schwer mitgenommen werden. Die Temperaturen im Juli lagen bisher im Schnitt um 3,7 Grad höher als im Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte.

Die Trockenheit macht nicht nur Menschen, sondern auch Tieren zu schaffen: Die Lebensräume für Fische, Frösche und Vögel in den Feuchtgebieten entlang des Po sind in ernsthafter Gefahr, warnten Umweltschützer. Die Bauern pumpen immer mehr Wasser aus dem Fluss auf die Felder. Die Umweltschützer drängen die Regierung in Rom zur Ergreifung von Maßnahmen zur Rationalisierung des veralteten Wasserversorgungsnetzes. Sie fordern, dass die Strafen für Wasserverschwender und -verschmutzer verschärft werden. (APA, 21.7.2015)