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So sieht sie aus, die "Working Mom". Jedenfalls in dem Film "I Dont Know How She Does It" mit Sarah Jessica Parker (deutscher Titel: "Der ganz normale Wahnsinn – Working Mum").

Foto: AP / Craig Blankenhorn

Von "Working Moms" und "Stay-at-home-Dads": "Working Mom" ist ein irritierender Begriff, findet Autorin Teresa Buecker. Insbesondere seit sie selbst Mutter ist und noch keinen anstrengenderen Job hatte als den, sich 24 Stunden um ein Baby zu kümmern. "Zu sagen, dass Mütter arbeiten, ist überflüssig. Sie tun es so oder so, sogar sehr hart", schreibt sie in dem Onlinemagazin "Edition F". Trotzdem hätte sie immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Schwangerschaft, Geburt und die ersten Monate danach als "Auszeit" vom Job gesehen werden.

Zudem verstecke sich nicht nur die Erwerbsarbeit als "richtige" Arbeit in dem Begriff der "Working Mom", sondern auch ein traditionelles Familienbild: "Der Vater arbeitet selbstverständlich, die Mutter 'verdient dazu'." Ein Bild, das zwar noch der realen Verteilung der Lohnarbeit entspricht, schreibt Buecker, das aber auch die Möglichkeiten von Vätern limitiert – wie die meist abfällig gemeinte Rede vom "Hausmann" oder "Stay-at-home-Dads".

Der leere Stuhl: Sechs Monate sammelte das "New York Magazine" Berichte von Frauen, die den Komiker Bill Cosby der sexuellen Gewalt beschuldigen. Unter dem Titel "Cosby: Die Frauen. Eine unerwünschte Schwesternschaft" erschien am Montag das Heft mit diesem Cover: 35 Frauen sitzen in gleicher Pose auf Stühlen und sehen in die Kamera. Ein Stuhl blieb leer.

Der unbesetzte Stuhl wurde symbolisch für jene Frauen freigehalten, die bisher nicht über ihre Erlebnisse mit sexueller Gewalt sprachen. Unter dem Hashtag #TheEmptyChair reagierten Twitter-UserInnen:

Die noch größere Gehaltskluft: Afroamerikanische Frauen verdienten in den USA 2013 gerade mal 64 Prozent des durchschnittlichen Gehalts, das weiße Männer verdienten, berichtet das "Ms. Magazine". Frauen insgesamt verdienten 78 Prozent des durchschnittlichen "Männergehalts". Demnach mussten Afroamerikanerinnen fast sieben Extramonate arbeiten, um auf das Gehalt weißer Männer zu kommen – bis zum 28. Juli.

Einige der Gründe, neben schlichter Lohndiskriminierung, lauten: Sie sind im Niedriglohnsektor stark vertreten, während sie in Spitzenpositionen kaum zu finden sind. Schwarze Frauen sind nur zu einem Prozent in hoch bezahlten technischen Positionen und haben nur drei Prozent der gut bezahlten Jobs im IT-Bereich – das sind in den USA jene Bereiche, in denen der Gender Pay Gap am niedrigsten ist.

Vereinfachte Vorstellungen: 95 Prozent der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch hatten, bereuen ihre Entscheidung nicht. Dieses Ergebnis brachte eine Studie US-amerikanischer ForscherInnen, die im Juli präsentiert wurde. Rebecca Schiller, Kovorsitzende der britischen NGO Birthrights, überraschte dieses Ergebnis nicht.

Die Aktivistin für reproduktive Rechte kritisiert in ihrem Beitrag für das Magazin "Der Freitag" eine starke Vereinfachung dessen, wie Frauen zu ihren Abtreibungen stehen. "Es geht nicht einfach nur darum, zu bereuen oder nicht zu bereuen. Es geht nicht darum, ob eine Abtreibung gut war oder schlecht. Jeder Mensch durchlebt im Laufe seines Lebens doch eine ganze Bandbreite an Gefühlen. Nur weil eine Entscheidung richtig ist, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht auch schwierig oder schmerzhaft sein kann."

Unabhängig davon sei die Freiheit, selbst entscheiden zu können, von "größter Bedeutung", schreibt Schiller. Denn genauso wenig überraschend berichteten manche Frauen auch von negativen Gefühlen – und mit diesen müsse offen umgegangen werden, um gezielt helfen zu können. (red, 31.7.2015)