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Lena Dunham und andere Stars protestieren gegen einen Entwurf von Amnesty International.

Foto: ap/Chris Pizzello

London – Prominente wie Meryl Streep, Kate Winslet, Emma Thompson oder Lena Dunham haben einen Protestbrief an Amnesty International gegen die Entkriminalisierung von Prostitution unterschrieben. Mehr als 3.300 Menschen unterzeichneten bisher eine entsprechende Online-Petition an die Menschenrechtsorganisation. Sie sehen eine mögliche Amnesty-Position für die Entkriminalisierung von Sexarbeit als Unterstützung der Ausbeutung von Frauen.

Ein interner Strategieentwurf der Organisation mit Sitz in London war an die Öffentlichkeit gelangt, in dem es heißt: "Amnesty International ist gegen die Kriminalisierung oder Bestrafung von Tätigkeiten in Zusammenhang mit dem Kauf oder Verkauf von einvernehmlichem Sex zwischen Erwachsenen." Laut "Spiegel Online" heißt es in dem Entwurf von Amnesty, dass Kriminalisierung von SexarbeiterInnen häufiger zu Diskriminierungen oder dem Ausschluss aus dem öffentlichen Leben führe. Amnesty betone aber auch, dass "Zwangsarbeit und Menschenhandel ernsthafte Menschenrechtsverletzungen darstellen und unter Strafe gestellt werden müssen".

"Tiefe Besorgnis" über den Entwurf

Die VerfasserInnen des Briefes äußerten "tiefe Besorgnis" über den Entwurf, der bei einem Treffen der Organisation im August diskutiert werden soll. Amnestys Ruf würde irreparabel befleckt, heißt es in dem Brief, "wenn es eine Politik annehmen sollte, die Partei ergreift für Käufer von Sex, Zuhälter und andere Ausbeuter, anstatt für die Ausgebeuteten". Einig sind sich die UnterzeichnerInnen des Protest-Briefs und Amnesty dahingehend, dass die SexarbeiterInnen selbst nicht strafrechtlich verfolgt werden dürfen.

Zu den UnterzeichnerInnen des Protest-Briefs gehört neben AktivistInnen, PolitikerInnen und Prominenten aus verschiedenen Ländern auch die deutsche Zeitschrift "Emma". (APA, red, 28.7.2015)