Wien – Per Telefon, online oder in persönlichen Beratungsgesprächen: Insgesamt haben 8.568 Frauen im Jahr 2014 den Wiener Frauennotruf konsultiert. Am häufigsten erfolgte der Kontakt wegen körperlicher Gewalt (40 Prozent), sexualisierter Gewalt (32 Prozent) und psychischer Gewalt (28 Prozent), hieß es bei der Präsentation des Jahresberichts am Mittwoch.

Die meisten Klientinnen, nämlich rund 60 Prozent, waren zwischen 20 und 39 Jahre alt, etwa ein Viertel der beratenen Frauen hatte Migrationshintergrund. Die meisten Klientinnen (rund 6.700) baten telefonisch um Hilfe, etwas mehr als 1.000 persönlich, knapp 800 ließen sich online beraten.

Start einer Sensibilisierungskampagne

Um den Frauennotruf 01/717 19 noch bekannter zu machen, startet am Donnerstag eine Sensibilisierungskampagne, Schwerpunkt ist die Sicherheit im öffentlichen Raum. Unter dem Motto "Aber sicher!" wird es Infokarten, Infoscreen-Schaltungen und Plakate geben. Zudem werden Workshops zum Sicherheitsempfinden angeboten, unter anderem zusammen mit den Wiener Linien.

Die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) forderte erneut, einen eigenen Straftatbestand für "wiederholte psychische Gewalt" zu schaffen, zudem sprach sie sich für verpflichtende Verhaltenstrainings für weggewiesene Gewalttäter aus. Für RichterInnen, StaatsanwältInnen und RichteramtsanwärterInnen solle es künftig verpflichtende Fortbildungen über Gewalt gegen Frauen und Traumatisierung geben. (APA, 19.8.2015)