Alpbach – Staatssekretärin Sonja Steßl (SPÖ) spricht sich für eine gesetzliche Frauenquote in börsennotierten Unternehmen aus. "Wir werden um eine gesetzliche Regelung nicht umkommen", sagte Steßl am Rande des Forum Alpbach zur APA. Auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) pocht auf eine Quote für die Privatwirtschaft.

Die ÖVP hält von Frauenquoten wenig. Steßl zeigte sich dennoch optimistisch: "Nur weil der Koalitionspartner das derzeit ablehnt, heißt das nicht, dass man nicht Überzeugungsarbeit leisten kann."

Von 214 Vorstandsmitgliedern der 69 im Wiener Börse Index gelisteten Unternehmen sind derzeit nur neun weiblich, verwies Steßl auf eine Erhebung des Beratungskonzerns EY. Etwas höher ist der Frauenanteil in den Aufsichtsräten: Von 612 Aufsichtsratsmitgliedern sind 100 weiblich (16 Prozent).

Quote von 35 Prozent bis 2018

Besonders niedrig ist der Frauenanteil im Finanzbereich: In Österreichs sechs größten Banken sind 6 Prozent der Vorstände weiblich und 16 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder.

Als Vorsitzende des ÖBIB-Nominierungskomitees forciere sie mehr Frauen in Aufsichtsräten, meinte Steßl. "Von acht seitens des Bundes neu vergebenen Aufsichtsratsmandaten wurden heuer sechs mit Frauen besetzt." Aufsichtsräte von Unternehmen, die mindestens zur Hälfte in Staatseigentum sind, sollen bis Ende 2018 stufenweise eine Frauenquotevon 35 Prozent erreichen. (APA, 4.9.2015)