Um den etwas sperrigen Begriff Gender Mainstreaming den MitarbeiterInnen der Stadt (und in weiterer Folge auch allen BürgerInnen) besser begreifbar zu machen, hat die Stadt Wien nun unter dem Titel "Wien sieht's anders" eine Kampagne lanciert. Mittels Plakaten und Inseraten in den Medien der Stadt soll das Bewusstsein für Gender Mainstreaming geschärft werden. Im Mittelpunkt stehen allgemein bekannte Piktogramme und Schilder mit getauschtem Geschlecht.
Foto: Agentur Chrigel Ott
Die altbekannten Piktogramme, mit denen Fahrgäste aufgefordert werden, alten und behinderten Menschen oder Personen mit Kleinkind einen Sitzplatz zu überlassen, sind nun ergänzt. Die neuen Schilder in U-Bahn oder Straßenbahn sehen auf den ersten Blick gleich aus; Erst der zweite Blick offenbart den entscheidenden Unterschied: Auch Väter mit kleinen Kindern auf dem Arm sind auf den bekannten kreisrunden Piktogrammen zu sehen.
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Gender Mainstreaming meint, bei allen Entscheidungen und Planungen die unterschiedlichen Lebenslagen und Bedürfnisse von Frauen und Männer zu berücksichtigen – egal, ob es nun um die Gestaltung eines Parks geht oder um die Ausarbeitung von Qualifizierungs-Programmen im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik oder wie hier um die Präsenz von Frauen in alltäglichen Darstellungen: Es geht auch darum, beiden Geschlechtern gleich viel Platz im öffentlichen Raum zu geben sowie Chancen, Möglichkeiten und Verpflichtungen gerecht zu verteilen.
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Teil der Kampagne ist auch ein Gewinnspiel für die MitarbeiterInnen der Stadt, das in weiterer Folge auch auf alle BürgerInnen ausgedehnt werden soll. Frauen und Männer werden aufgerufen, im öffentlichen Raum Beispiele zu suchen, die den Prinzipien von Gender Mainstreaming zuwider laufen und sie mittels Handy oder Digicam festzuhalten. Zu gewinnen gibt es ein Damen- oder Herrenfahrrad. (red)

Link: Hinweisschilder wechseln Geschlecht
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