Linz - Die körperlichen Probleme, die mit den Wechseljahren einhergehen können, sind bekannt: Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Herzklopfen, Schwindel, Gewichtszunahme.

Was aber, wenn die Menopause eine nicht mit 50, sondern schon mit 40 oder noch früher ereilt? Auch wenn es selten öffentlich angesprochen, öfters tabuisiert wird - so selten wird die Diagnose nicht gestellt: Manche ExpertInnen gehen von gut einem, andere von zehn oder zwölf Prozent betroffener Unter-40-Jähriger aus. Diese fühlen sich zumeist als Außenseiterinnen. Besonders dramatisch wird die Situation, wenn frau noch Mutter werden will.

Möglichkeit ausgeschlossen

Die Journalistin Sigrid Sator setzt sich in ihrem eben erschienen Buch "Frühe Wechseljahre" mit diesem gesellschaftlichen Tabuthema auseinander und lässt Betroffene ihre Erfahrungen erzählen. Für viele war allein der Weg zu einer endgültigen Diagnose ein Canossagang, denn oft werden verfrühte Wechseljahre von den ÄrztInnen von vornherein als Möglichkeit ausgeklammert.

Steht dann einmal fest, dass frau im Klimakterium präcox ist, folgt auf die vorzeitige hormonelle Achterbahnfahrt meist auch eine psychische. "Meine Ärztin drückte mir ein paar Broschüren über die Wechseljahre in die Hand. Da las ich 'Genießen Sie die Zeit, wenn die Kinder aus dem Haus sind', 'Alt-Werden ist kein Makel'", berichtet die heute 37-jährige Cordula über den Schock, den die Diagnose bei ihr ausgelöst hat. "Du lieber Himmel, ich war 34! Mein Kleiner war noch in der Krabbelstube!" Tanja, 39, erzählt, sie habe sich "wie eine Außerirdische unter gleichaltrigen Frauen" gefühlt.

Ursachen

Ursachen der frühen Wechseljahre können unterschiedlicher Natur sein. Studien gehen davon aus, dass bis zu zwei Drittel der Fälle auf Autoimmunerkrankungen zurückzuführen sind. Auch Gendefekte, Chemotherapien sowie die Entfernung von Eierstöcken oder der Gebärmutter können den verfrühten Wechsel zur Folge haben. Oft lässt sich auch gar keine Ursache feststellen. Risikofaktoren sind Rauchen, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Fehlernährung oder kurze häufige Zyklen.

Dennoch sollten sich die betroffenen Frauen stets vor Augen halten, dass der Wechsel keine Krankheit ist, sondern ein natürlicher Prozess. (APA)