Graz - Die frühere Abgeordnete des steirischen Landtags, Gundi Kammlander, ist nach Mitteilung des Grünen Landtagsklubs vom Freitag im 59. Lebensjahr gestorben. Kammlander, die für die Grünen nach deren Einzug von 1986 bis 1991 im Landesparlament saß, hatte sich insbesondere für die Gleichberechtigung der Frauen und Demokratiefragen engagiert. Kammlander, Mutter von zwei Kindern, war Mittwochabend nach langer schwerer Krankheit gestorben. Die technische Zeichnerin war zunächst im Gemeinderat ihrer Heimatstadt Bruck an der Mur tätig, ehe sie in das Grazer Landhaus kam. Mit Kammlander war den Grünen 1986 in der Steiermark - nach Vorarlberg - in einem zweiten Bundesland der Einzug ins Regionalparlament gelungen. Dort hatte sich Kammlander unter anderem als Obfrau des Kontrollausschusses einen Namen gemacht. "Das Ableben von Gundi Kammlander hinterläßt bei den Grünen eine große Lücke. Wir verlieren mit ihr einen Menschen und eine Politikerin, die bereits in der Gründungsphase der Grünen entscheidend und erfolgreich mitgewirkt hat", bekundete heute der Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der Bellen, seine Anteilnahme über den Tod Kammlanders. "Kammlander war nicht zuletzt in Fragen der Ökologie und der Gleichberechtigung von Frauen eine engagierte Vorkämpferin. Unser tiefstes Mitgefühl gilt besonders ihren Angehörigen", so Van der Bellen. "Wann beginnt der Widerstand? Wann endet er?", titelte Gundi Kammlander einen Essay über ihr Leben. Für die gelernte technische Zeichnerin, Politikerin und zweifache Mutter endete der Widerstand nie. Durch die Pionierleistungen ihrer politischen Karriere von 1985 bis 1991 für die Stellung der Frau geht er auch nach ihrem Tod weiter. (APA/DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 1.2.2002)