Wo fängt Gewalt an, die sich in Beziehungen vorrangig gegen Frauen richtet? Diese Frage stand am Anfang eines bundesweiten Videoprojekts im Sinne präventiver und verständnisorientierter Öffentlichkeitsarbeit für Jugendliche und junge Erwachsene zum Thema Gewalt in engen sozialen Beziehungen, die sich vorrangig gegen Frauen richtet.
Arbeiten mit Profis
Für das Projekt "Miss handelt!" wurden österreichweit zwölf Videoclips in Zusammenarbeit mit rund hundert ambitionierten jungen FilmemacherInnen aller neun Bundesländer produziert. Im Rahmen einer Workshop- und Produktionswoche im Juli im Medien Kultur Haus Wels wurden die Drehbücher erstellt, Stoffentwicklung und Drehbuch übernahmen die Regisseurin Elisabeth Scharang und der Filmwissenschafter Robert Buchschwenter. Auch MitarbeiterInnen der österreichischen Frauenhäuser und Romeo Bissuti von White Ribbon waren einen Tag lang aktiv dabei. In Folge wurden in den Bundesländern autonom gearbeitet - alle Ergebnisse, die DVD und ein umfangreiches Buch, das die Videobeiträge thematisiert, fließen nun als Vermittlungsprogramm in den Bildungsbereich.
Die Videoarbeiten von "Miss Handelt!" sollten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Beschäfitigung mit der Thematik über traditionelle Denk- und Handlungsweisen hinaus anregen. Durchleuchtet wird etwa die - vor allem von Medien - klischeehafte Verwendung des Allgemeinplatzes "Gewalt an Frauen".
"Schonungslos und direkt"
Neben elf weiteren Beiträgen ist der Videoclip "Schlagseite" unter der Regie von Buchschwenter und in Zusammenarbeit mit allen Projekt-Beteiligten als erster Spot in Wels produziert worden. "'Schlagseite' ist das Ergebnis eines gemeinsamen Nachdenkens darüber, wie man das Anliegen der Sensibilisierung möglichst umweglos auf den Punkt bringt", so der Regisseur Buchschwendter, "nicht erklären oder belehren, sondern konfrontieren - schonungslos und direkt." (red)