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Publicity-wirksames Aushängeschild des zweiten queeren Kulturfestivals names "Uferlos" in Wien: Nina Hagen.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

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Die erklärte unlängst: "Ich renne nicht rum und will mich wieder verheiraten oder so was." Sie sieht sich selbst als Nonne.

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"Uferlos", Wiens queers Kulturfestival, wird im Sommer zum zweiten Mal stattfinden. Nach dem Auftakt im Theater Akzent im März des Vorjahres geht die Neuauflage vom 18. Juni bis 2. Juli wird in der Wiener Stadthalle über die Bühne.

"Uferlos 2010" mit zahlreichen Stars aufwarten. Dafür, dass es ein einprägsames Event wird, soll unter anderem der Top-Star garantieren: Nina Hagen.

Einziger Österreich-Gig

Die deutsche Punk- und Schlagerdiva hat am Mittwochpersönlich das Programm des Festivals präsentiert. Sie selbst wird am 26. Juni in der Halle D konzertieren. Nina Hagen, die heuer schon ihr 40-Jahr-Jubiläum auf der Bühne feiert, kommt mit Band nach Wien. Für Fans ist es ein Pflichttermin: Weitere Österreich-Gigs sind, so hieß es, nicht geplant.

Beim offiziellen Pressetermin verzichtete Hagen auf lange Reden. "Ich find' das ganz toll, dass ich bei Euch sein kann. Wien, get ready, I'm coming", freute sie sich auf eine "wunderbare uferlose Aktion".

"Wenn Du Nonne bist, ist alles geheiligt"

Auf das Thema Sexualitäten kam die 55 Jahre alte Sängerin gegenüber dem "Zeit-Magazin" zu sprechen. Sie selbst lebe "so keusch wie eine Braut Jesu": "Ich habe inzwischen auch verstanden, dass ich keiner irdischen, sexuellen Liebe mehr bedarf." Sie sehe sich als Nonne, spätestens seit der Geburt ihrer Tochter Cosma, aber auch schon vorher: "Wenn Du Nonne bist, ist alles geheiligt. Auch die sexuelle Beziehung." Triebe spielten dabei keine Rolle. "Ich renne nicht rum und will mich wieder verheiraten oder so was", sagte Hagen.

Hand angelegt

Mit 24 hatte sie für einen viel zitierten "TV-Skandal" gesorgt. Im ORF war sie mit ihrem Freund, dem niederländischen Gitarristen Ferdinand Karmelk (Vater von Cosma Shiva Hagen), in der Diskussionssendung "Club 2" zu Gast. Sie demonstrierte, bekleidet mit Leggins, wie frau sich am besten selbst befriedigen könne, auch während sie mit einem Mann Sex hat.

Die Rosenberg und Irmgard Knef

Eröffnet wird das Festival am 18. Juni mit Marianne Rosenberg. Sie gehört seit den 1970er Jahren zu den Fixsternen am Schlagerhimmel - und erfreut sich inzwischen nicht zuletzt beim schwulen Publikum größter Beliebtheit. Auch Irmgard Knef, die fiktive Schwester Hildegards, gibt ein Uferlos-Gastspiel. Hinter der Kunstfigur verbirgt sich der Berliner Kabarettist Ulrich Michael Heissig.

Großes Aufgebot, große Erwartungen

In "Mein Theater mit dem Fernsehen" lässt Alfred Biolek in der Halle E vierzig Jahre Erfahrung Revue passieren. Er wird auch - angeblich prominente, aber noch geheime - Gäste auf die Bühne bitten. Cora Frost, Tom Fischer, Malediva, Chris Kolonko oder die Travestie-Künstler Peggy Meggy & Friends sind beim Festival ebenfalls zu sehen bzw. zu hören.

Die Wien-Holding hofft auf insgesamt rund 10.000 Festival-BesucherInnen, wie deren Geschäftsführer Peter Hanke betonte. "Uferlos" soll groß bleiben: Das queere Event wird auch künftig in der Stadthalle stattfinden. (APA)