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Die Aktivistin musste sich schriftlich dazu verpflichten, nicht mehr Auto zu fahren.

Foto: REUTERS/Zainal Abd Halim

Jiddah - Gegen Zahlung einer Kaution soll eine junge Saudi-Araberin freigelassen werden, die wegen eines Verstoßes gegen das Autofahrverbot für Frauen festgenommen worden war. Diese Entscheidung hätten die Behörden ihm am Montag mitgeteilt, sagte der Anwalt der 32-jährigen Manal al-Sharif, Adnan al-Saleh, der Nachrichtenagentur AFP. Noch liefen allerdings die Vorbereitungen für die Freilassung. Al-Sharifs Anwalt äußerte zugleich die Hoffnung, dass der Fall nach Hinterlegung der Kaution "zu den Akten gelegt" und nicht weiter verfolgt werde.

Die 32-Jährige hatte am 21. Mai eine Kampagne "Women2Drive" im Internet gestartet, um gegen das langjährige Fahrverbot für Frauen in Saudi- Arabien zu protestieren und sich am 17. Juni hinters Steuer zu setzen. Die Informatikerin hatte ins Onlineportal YouTube ein Video eingestellt, das sie beim Autofahren in der Stadt Chobar im Osten des Landes zeigte. Sie wurde deshalb unter dem Vorwurf der Anstachelung von Frauen zum Autofahren angeklagt. In Saudi-Arabien ist Frauen das Autofahren verboten.

Sie war am Samstag von der Religionspolizei festgenommen und erst wieder auf freien Fuß gesetzt worden, nachdem sie sich schriftlich dazu verpflichtet hatte, nicht mehr Auto zu fahren. Nach Angaben eines Sicherheitsbeamten wurde Al-Sharif am Sonntag bei Tagesanbruch erneut festgenommen.

Petition an den König

Eine Petition an König Abdallah, die 32-Jährige freizulassen, wurde bis Montagabend von mehr als 3.300 Menschen unterzeichnet. Zudem gründete sich im Internetnetzwerk Facebook eine UnterstützerInnengruppe für al-Sharif, die laut ihrem Anwalt auch selbst ein Freilassungsgesuch bei König Abdallah einreichte. (APA/Ag.)