Nach dem Mord an einer prominenten Transsexuellen in der Türkei haben rund 200 DemonstrantInnen am Sonntag in Istanbul Schutz für Transsexuelle und Strafverfolgung der Täter gefordert. Mit Slogans wie "Gerechtigkeit für Hande Kader" und "Kämpfen wir um unser Überleben" marschierten die DemonstrantInnen durch die Hauptverkehrsstraße Istiklal.

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Aktivistin für Rechte von sexuellen Minderheiten

Die verstümmelte und verkohlte Leiche der LGBTQ-Aktivistin Hande Kader war in einem schicken Stadtteil von Istanbul gefunden worden. Eine Woche zuvor war die transsexuellen Sexarbeiterin zuletzt gesehen worden, als sie in das Auto eines Freiers stieg. Berühmt geworden war Kader, als sie im Juni vergangenen Jahres auf der Straße sitzen blieb, als die Polizei in Istanbul Wasserwerfer einsetzte, um die jährliche Gay-Pride-Parade zu verhindern.

Nach Angaben von AktivistInnen wurden seit 2008 etwa 40 Transsexuelle in der Türkei ermordet. Anfang des Monats war die verstümmelte Leiche eines homosexuellen syrischen Flüchtlings gefunden worden. Sein Körper war so übel zugerichtet, dass seine Angehörigen ihn nur anhand seiner Bekleidung identifizieren konnten. (APA, 22.8.2016)