Demonstration gegen Rechts am 12. Februar in Düsseldorf.
Demonstration gegen rechts am 12. Februar in Düsseldorf.
REUTERS

"Echt“ scheint ein Lieblingswort des AfD-Mannes Maximilian Krah zu sein, wie seine Aschermittwochsrede verriet. Er sprach darin von "echten Männern" und "echten Frauen" – und wie die zu sein hätten. "Echte Männer sind rechts", und die wollen "echte Frauen haben". Und als solche sollten sie, wie Krah sagt, Männern die "Hand auf die Schulter legen", sie sollten Männer "inspirieren". Zur "Weiblichkeit" gehöre auch die "Mutterschaft", doziert Krah sein Frauenbild. Wer diese Rede sieht, die derzeit durch soziale Medien wandert, muss sich wohl erst einmal auch die Frage nach der Echtheit stellen: Ist das ernst gemeint? Oder ist es Satire?

Man könnte es im besten Fall als abstrus oder kurios bezeichnen, dass jemand im Jahr 2024 derart plump und offen einen Herrschaftsanspruch von Männern gegenüber Frauen stellt. Doch leider ist es nicht nur dieser eine Redner, sondern es ist auch die grölende Menge vor der Bühne, der frauenhassende rechte Mob im Netz. Es scheinen immer mehr zu werden, die Frauen und den "hässlichen Feministinnen", wie es Krah mit einer alles andere als feinen Klinge formuliert, ihren Hass hinterherbrüllen.

Leider nicht nur kurios

Es verdeutlicht das zurückgewandte Frauenbild der AFD, rechtsextremer Bewegungen und eines großen Teils ihrer Wähler. Doch es bleibt nicht dabei. Damit einher gehen frauenfeindliche Forderungen etwa nach Abtreibungsbeschränkungen, die Rechtsextreme immer wieder erfolgreich in moderatere konservative Milieus tragen. Deshalb wäre es zu wenig, die Auslassungen eines Herrn Krah und seiner Gesinnungsgenossen als kurios abzutun. Es täte gut, würden sich mehr Männer gegen dieses sexistische und rechtslastige Bild von "echten Männern" wenden. (Beate Hausbichler, 16.2.2024)